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Ralf Bohn
Szenische Hermeneutik
Verstehen, was sich nicht erklären lässt
1. Aufl. 2016. 486 S. Klebebindung, 1 SW-Abbildung. 225 mm
Verlag/Jahr: TRANSCRIPT 2016
ISBN: 3-8376-3151-6 (3837631516)
Neue ISBN: 978-3-8376-3151-7 (9783837631517)
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Szenische Hermeneutik fragt danach, wie Sinn entsteht, wenn Subjekte sich in sozialen Handlungen wechselseitig Autorschaft zuweisen. Sind mehrere Subjekte simultan präsent, muss über die Koordination von Sprechen und Zuhören, Aktion und Agitation szenisch verhandelt werden. Situativitäten verwandeln sich dann in Narrative: Präsenzen werden zu Erzählungen. Solche Verhandlung und Verwandlung wird als "Verstehen von Sinn" erklärt. Szenische Hermeneutik fragt demnach, wie ein Sinnangebot durch einen Anderen legitimiert und inszeniert ist. Sie argumentiert handlungspragmatisch, nicht vornehmlich semantisch.
Ralf Bohn bezieht sich auf theologische und philosophische Positionen der Hermeneutik von Schleiermacher über Dilthey bis Gadamer und von Sartre bis Heidegger ebenso wie auf aktuelle Präsenzauffassungen von Szenifikation, Bildlichkeit und Erzählung, wie sie etwa Freud, Winnicott und Lorenzer entwickelt haben. Im Zentrum der Analyse von Inszenierungsereignissen steht nicht das auf die Szene bezogene Raumproblem, sondern die Erfassung hermeneutischer Zeit.
Ralf Bohn (Prof. Dr., Dipl.-Des.) lehrt Medienwissenschaften an der FH Dortmund. Er ist Autor zahlreicher Monografien zu Inszenierung, Simulation und Verführung und Mitherausgeber der Reihe ¯Szenografie & Szenologie®.