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Thomas Stangl
Freiheit und Langeweile
2016. 112 S. 21,5 cm
Verlag/Jahr: LITERATURVERLAG DROSCHL 2016
ISBN: 3-85420-981-9 (3854209819)
Neue ISBN: 978-3-85420-981-2 (9783854209812)
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Thomas Stangl hat nicht erst mit seinem Band Reisen und Gespenster bewiesen, dass seine außergewöhnliche, tiefgründige Prosa nicht nur im Bereich der erzählenden Literatur großartige Werke hervorbringt, sondern dass dieselbe Gestaltungskunst auch seine Essays durchdringt. Es tut der Literatur immer gut - und zu manchen Zeiten ist es sogar unabdingbar -, wenn man sie nicht nur schreibend und lesend betreibt, sondern wenn man über sie nachdenkt, in grundsätzlichen und auch in ungewohnten Zusammenhängen, und darin ist Thomas Stangl ein Meister.
Es sind Texte über den Raum der Literatur, über das Geheimnis des Für-Nichts-Stehens, die Einsamkeit, die sich dem Sozialen entzieht ("und damit der Gewalt, auch der Gewalt des Erzählten"), über das Unbestimmte, in dem und von dem die Literatur lebt, und über "die Spannung zwischen Wörtern wie ´seltsam´ und ´wirklich´", über revolutionäre Hoffnungen und die Verwechslung von Literatur und Politik, über den Moment, in dem plötzlich alles möglich scheint, über die Pflicht, "absolut modern" zu sein und "diese Grenze aufzusuchen, hinter der nichts ist (nicht einmal ein Abgrund)". Kronzeugen für die Argumentationen und Überlegungen Stangls sind Peter Weiss ("der vielleicht letzte revolutionäre Schriftsteller der deutschen Literatur"), Inger Christensen, Maurice Blanchot, Peter Waterhouse, Chris Marker oder Jean-Luc Godard.
Thomas Stangl, geboren 1966 in Wien, studierte Spanisch und Philosophie. 2014 erhielt er das George-Saiko-Reisestipendium. Der Autor wohnt in Wien.