Neuerscheinungen 2016Stand: 2020-02-01 |
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Danise Juno
Death Cache. Tödliche Koordinaten
Thriller
2016. 300 S. 21 cm
Verlag/Jahr: ACABUS 2016
ISBN: 3-86282-416-0 (3862824160)
Neue ISBN: 978-3-86282-416-8 (9783862824168)
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Ein Mann liegt tot im Wald. Enthauptet. In unmittelbarer Nähe eine als Geocache getarnte Falle. In der Geocaching-Szene scheint ein erbitterter Kampf um die Toplist der besten Cacher ausgebrochen zu sein. Angeführt von einem Spieler namens Samma‰l, den niemand persönlich kennt. Als Michael Tonelli sich an dessen Spuren heftet und versucht Samma‰ls wahre Identität zu lüften, gerät er ins Visier eines Killers. Schon bald muss Michael erkennen, dass er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird.
Geocaching wird mehr und mehr zum Trend, doch ist diese GPS-Schatzsuche wirklich so ungefährlich oder überdeckt der Nervenkitzel einfach jegliche Gefahr?
Ein Thriller, der die Sicherheitslücken des Geocaching beleuchtet und sich mit den Gefahren auseinandersetzt, die GPS-Verfolgung mit sich bringt - nicht nur für Kenner der Geocaching- Szene!
Prolog
Das ehemalige Schlosscafé im Wald oberhalb der Stadt Remagen beherbergte an diesem Samstagnachmittag einen einsamen Gast. Er saß auf einem Kissen welker Blätter, den Rücken an die Ziegelmauer gelehnt, die Augen geschlossen. Bei gestrecktem Nacken ruhte das Kinn auf der Brust. Eine Windböe zupfte an seiner Trekkingkleidung, ließ eine Hand voll Laub in einem kleinen Wirbel tanzen und umwob die Ruine wie ein feines Gespinst aus flüsternden Stimmen der Vergangenheit. Der Himmel lag wolkenlos über den Baumwipfeln des Waldes, der das Gemäuer über die Jahre beinahe gänzlich verschluckt hatte.
Man könnte diesen Ort ein idyllisches Plätzchen nennen, dachte Kommissar Gerke, als er an den Mann herantrat und den Blick über die mit Efeu überwucherten Mauerreste schweifen ließ. Wenn man die Leiche außer Acht lässt.
Er versuchte, den süßlichen Gestank zu ignorieren und richtete sein Augenmerk auf die Brustpartie des Mannes. Das einst kakifarbene Hemd war mit dickflüssigem Blut verklebt, sodass es beinahe schwarz wirkte. Aus einer Falte krabbelte ein dunkelbrauner Käfer hervor, dessen lange Fühler zuckend die Mahlzeit sondierten.
Angewidert besann sich Kommissar Gerke auf seinen Job und zog sich dünne Handschuhe über, die mit einem peitschenden Laut seine Gelenke umschlossen.
"Der arme Kerl hätte in den 60er Jahren herkommen sollen", sagte sein Kollege König mit belegter Stimme und richtete seinen Blick auf den brüchigen Uhrenturm, der dem Café etwas Unheilvolles verlieh. "Zu der Zeit bekam man hier wenigstens noch frischen Kuchen." Er richtete seine Kamera auf den Mann und schoss einige Fotos. Anschließend zupfte er ihm eine verrottete Eichel aus dem schmutzig blonden Haar und tütete sie sorgfältig ein.
Gerke hockte sich vor die Leiche. Vorsichtig hob er den Kopf des Opfers und betrachtete die Schnittwunde an dessen Hals. "Siehst du das?", fragte Gerke seinen Kollegen und deutete auf einen silbernen Draht, der zu beiden Seiten aus der Wunde hinausführte. "Er wurde halb geköpft."
"Scheint am Halswirbel gescheitert zu sein", stellte König fest. Seine Augen folgten dem Draht. "Es sieht so aus, als ob er hinter der Mauer befestigt wurde. Da sind Bohrungen." Er legte den Kopf schräg und ging um die baufällige Wand herum. Einen Augenblick später rief er: "Das musst du dir ansehen! Ist das krank."
Gerke bettete den Kopf des Mannes zurück auf die Brust, folgte König und sah sich den Mechanismus an, der den Draht peitschenartig hatte zurückschnellen lassen.
"Eine ausgeklügelte Falle, würde ich behaupten", sagte König betroffen. "Vollautomatisch."
"Das spricht für die Intelligenz des Täters", stellte Gerke fest. "Irgendwo muss ein Auslösemechanismus sein." Er wandte sich erneut der Leiche zu, besah sich deren Position, den halbverrotteten Dielenboden und das wie zufällig verteilte Laub. Schließlich schüttelte er den Kopf. "Ich begreife das nicht. Was zum Teufel hatte der Mann hier zu suchen?"
König war neben ihn getreten. Gerke sah ihn an, seine Brauen schnellten in die Höhe. "Was ist?", fragte er. Sein Kollege sah aus, als habe er einen Geist gesehen. Kommissar Gerke folgte dessen Blick, der starr auf dem Boden unweit der Leiche ruhte.
"Oliver?", fragte Gerke.
"Das ist ein Geocacher."
"Ein was?"
König stieg über die ausgestreckten Beine des Opfers, stellte eine Nummernmarke zwischen die Blätter und schoss ein Foto. Hernach hob er einen Gegenstand auf. "Geocacher sind Leute, die an einem Schatzsuchspiel teilnehmen." Er hielt ein grau-braunes, etwa faustgroßes Gerät in die Höhe. "Das ist ein GPS. Hiermit finden sie die Dosen, die von anderen Spielern versteckt wurden." Er schaltete es ein. Der kleine Monitor flackerte auf. "Es funktioniert noch, aber die Batterien sind schwach."
"Und woher wissen die Leute, wo sie suchen sollen?", fragte Gerke, der das Spiel nicht kannte.
König kam zu ihm zurück und zeigte ihm das Display. "Siehst du diese Zahlen?"
Gerke achtete sorg