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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Dietrich Roloff

Zen vom Kopf auf die Füße gestellt


Huang-bo und das Mumonkan
Übersetzung: Roloff, Dietrich; Kommentar: Roloff, Dietrich
1. Auflage. 2016. 272 S. 240 mm
Verlag/Jahr: WINDPFERD 2016
ISBN: 3-86410-133-6 (3864101336)
Neue ISBN: 978-3-86410-133-5 (9783864101335)

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Ein Zen noch außerhalb des Zen!?
Dieses Buch vereint gleich zwei Klassiker des Zen: die Lehren des HUANG-BO und das MUMONKAN. Ersterer hat das Glück gehabt, dass der hauptsächliche Inhalt seiner Lehrreden bereits sieben Jahre nach seinem Tod von einem gewissen Pei-xiu in Buchform veröffentlicht worden ist. Damit stellt diese Huang-bo-Ausgabe, datiert auf das Jahr 857, den ältesten Chan-Text dar, der als mehr oder weniger authentisch gelten kann. Dietrich Roloff hat den Text dieser Ausgabe in größtmöglicher Nähe zum chinesischen Original neu übersetzt und als Beispiel für das Chan der Tang-Zeit interpretiert.

Das MUMONKAN, veröffentlicht im Jahr 1229, wird hier als der krönende Abschluss der chinesischen Kôan-Literatur der Song-Zeit begriffen. Dietrich Roloff entwirft mit seiner Neu-Übersetzung und seinen Kôan-Erläuterungen eine Sichtweise, die über die sonst gängigen Deutungen weit hinausgeht. Im Vordergrund steht dabei die unüberbietbare Radikalität des sog. Kôan MU.

In einem dritten Teil stellt Dietrich Roloff die Lehre des HUANG-BO und das Chan des MUMONKAN einander gegenüber und versteht den gedanklichen Abstand des Letzteren zur Ersteren als Ausdruck einer Entwicklung, die zwischen diesen beiden Eckpunkten des chinesischen Chan stattgefunden hat. Die Radikalität des Mumonkan führt ihn sodann zu der Frage, wie weit wir Heutigen es uns leisten können, weiterhin an den überlieferten metaphysischen Annahmen des uns vertrauten japanischen Zen festzuhalten, oder ob wir nicht vielmehr, dem Vorbild des chinesischen Chan folgend, in gedankliches Neuland vorstoßen und ein Zen entwickeln müssen, das unserem neuzeitlichen-wissenschaftlichen Weltverständnis deutlicher entgegenkommt.
Dietrich Roloff, studierter Altphilologe, hat chinesische Sprache erlernt, um die klassischen Texte des alten China wie dem Dao-De-Jing und den großen Kôan-Sammlungen Mumonkan/Wu-men-gu-an, Hekiganroku/Bi-yan-lu und zuletzt Shôyôroku/Cong-rong-lu zu studieren. Von intellektueller Neugier getrieben, absolvierte er sein erstes Sesshin im Stil der Rinzai-Schule und wandte sich schließlich - vom Zen in der Wolle gefärbt - auch noch der japanischen Teezeremonie zu; er darf sich heute einen Meister der Ueda Sôko Ryû, Hiroshima, nennen.