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Stand: 2020-02-01
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Ulrich Gradert, Theodor Storm, Else Wenz- Vietor, Else Wenz-Vi‰tor (Beteiligte)

De lütt Häwelmann


Übersetzung: Gradert, Ulrich; Illustration: Wenz-Vi‰tor, Else
2016. 16 S. m. zahlr. bunten Bild. 235 mm
Verlag/Jahr: VITOLIBRO VERLAG; RUNGE 2016
ISBN: 3-86940-040-4 (3869400404)
Neue ISBN: 978-3-86940-040-2 (9783869400402)

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Das berühmteste norddeutsche Kinderbuch - erstmals plattdüütsch:

Dieser Bilderbuchklassiker über den "Häwelmann", von Theodor Storm 1849 geschrieben, wurde erst 1926 mit den Illustrationen von Else Wenz-Viétor immer wieder aufgelegt.
Es dürfte wohl - bis auf später Zugereiste - niemanden in Norddeutschland geben, der nicht 1. Theodor Storm, den berühmtesten Dichter der Region, in der Schule - und 2. den kleinen Häwelmann zuhause kennengelernt hat. Umso verwunderlicher ist es, dass es im Buchhandel nie eine Übersetzung in die Heimatsprache des Dichters gab, der selbst auch vieles op Platt verfasste.

Ein Gedicht zu Beginn des Märchens nennt den kleinen Häwelmann den Sonnenschein der Familie - ganz im Gegensatz zur folgenden Geschichte, in der der Kleine zum aufsässigen, ungeduldigen Kerlchen wird, das nicht schlafen will. Seine Mutter im großen Bett daneben rollt ihn noch in seinem Rollenbettchen ein wenig im Halbschlaf
hin und her, aber dann schläft sie fest ein. De Häwelmann aber ist immer noch munter. Der Mond schaut durch das Fenster und sieht, wie er sich aus seinem Nachthemd ein Segel gebaut hat und mit seinem Rollenbett im Zimmer herumrollt.

Die Illustrationen von Else Wenz-Viétor unterstützen die Geschichte auf ihre Weise, sie wirken für uns heute natürlich nostalgisch und wecken beim älteren Leser Kindheitserinnerungen an die Bücher bei Oma und Opa. Sie sind im Stil der 30er Jahre gezeichnet: Dieser wohlgenährte, pausbäckige Häwelmann der Titelseite kann nur der Sonnenschein einer jeden Familie sein. Es gibt vierfarbige und schwarz/weiß- llustrationen, wobei letztere meist den Schrecken des Alptraums abbilden: die schwarzen Häuserfassaden, die wie dunkle, schreiende Gesichter aussehen, der empörte Baum, der erboste Mond, die böse Sonne und das schreiende, ins Meer stürzende Kind.

Ein wunderbares Geschenk für vorlesende Omas und Opas. Und Pflicht für Lehrer und
Eltern, die den Kindern unsere klassische Heimatsprache nahebringen wollen.
As he dree Maal de Reis maakt har, dor kiekt em de Maand just in`t Gesicht. "Jung", seggt he, "Hest du noch nich genoog?" "Ne", bölkt Häwelkeerl, "mehr, mehr! Mak mi de Döör op! Ik will dörch de Stadt föhrn; all de Lüüd schüllt sehn, dat ik föhr."
"Dat kann ik nich", seggt de goote Maand; aver he hett een langen Strahl dörch dat Slötellock fallen laten; un dorop föhr de lütt Häwelkeerl ruut ut dat Huus.
Ulrich Gradert Jahrgang 1957, erlebte in seiner Kindheit das Niederdeutsche als Alltagssprache. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Ostholstein. Er arbeitet als Pastor in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Plön. Rund zwanzig Jahre war er Lehrbeauftragter für plattdeutsche Predigt an der Kieler Universität. Gern stellt er sich in seinem Kirchenkreis den Fragen zur Nutzung unserer Heimatsprache im pastoralen Alltag. In seinen Büchern und seinem Wirken bleibt ihm das Niederdeutsche, diese Sprache voller Dynamik und zeitloser Lebendigkeit, immer kostbar.