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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Julijana Ranc

"Eventuell nicht gewollter Antisemitismus"


Zur Kommunikation antijüdischer Ressentiments unter deutschen Durchschnittsbürgern
2016. 250 S. 21,5 cm
Verlag/Jahr: WESTFÄLISCHES DAMPFBOOT 2016
ISBN: 3-89691-100-7 (3896911007)
Neue ISBN: 978-3-89691-100-1 (9783896911001)

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Was macht (intersubjektiv kommunizierten) Antisemitismus zu dem, was er ist, und mit welchen Verfahren und Kategorien ist ihm analytisch und definitorisch beizukommen? Die Antworten, die Rancs qualitative Antisemitismus-Studie auf diese Fragen gibt, verdanken sich zum einen der Fülle und Vielfalt des empirischen Materials, das ihr - mit 32 Gruppendiskussionen und 130 Einzelinterviews - zugrunde liegt, und zum anderen dem differenzierten und differenzierenden Umgang mit ihm. Anders und aufwendiger als gemeinhin üblich, wurde hier zunächst einmal jedes ´Sprechen über Juden´ in den Fokus gerückt, ob antisemitisch, anti-antisemitisch oder keines von beidem. Dergestalt ließ sich nicht nur, komparativ geschärft, die ressentimentspezifische Machart antijüdischer Argumentationen herausarbeiten. Ebenfalls komparativ geschärft, gab das Argumentations- und Interaktionsverhalten der Probanden zudem Aufschluss über die psycho- und soziodynamischen Implikationen antijüdischer Ressentiment-Kommunikation. Gemäß den analytischen Zugriffsmöglichkeiten und dem theoretischen Ertrag, den sie bereithielten, stellt die Studie ebenso anschaulich inner- und interdisziplinäre Grenzziehungen in Frage wie etwa die Erklärungspotentiale gängiger Kategorien wie der des Vorurteils. [Stattdessen wird hier in Anlehnung an Nietzsche und Sartre das gegenstandsadäquatere Ressentiment als zentrale Kategorie definiert, und kommen darüber hinaus sowohl soziologische wie (gesprächs-)rhetorische, argumentationstheoretische wie psychoanalytische Kategorien und Erkenntnisse zur Anwendung.]
Julijana Ranc, geboren 1955, ist Kulturwissenschaftlerin und publizierte seit 1997. Mehrere Jahre tätig an der TU Darmstadt. Seit 2003 Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung.