Neuerscheinungen 2016Stand: 2020-02-01 |
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Irmela Mukurarinda
Splitter
Kurzgeschichten
2016. 144 S. 205 mm
Verlag/Jahr: IHLEO 2016
ISBN: 3-940926-57-4 (3940926574)
Neue ISBN: 978-3-940926-57-9 (9783940926579)
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Kriminalfälle, pietätlose Totenfeiern, Russenliebchen und die bewunderte Dorfhure - es ist auf der Welt nicht so, wie die Moralisten es wollen. Und in den Geschichten I. Mukurarindas ist das auch gut so, erweist sich doch die Norm, das Gesetz, die offizielle Politik als unzureichend für die konkreten Menschen in realen Situationen.
Wunderbar erhellende Geschichten - übrigens auch (oder gerade?) für Moralisten. Für alle anderen: großartige Literatur.
Leichen in der Kunstwerk-Installation, pragmatische Beerdigungen, dilettantische Fluchtversuche oder ideologische Diskussionen auf dem Kirchhof - die Texte Irmela Mukurarindas entlarven genüsslich den Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Spannend, humorvoll, gleichwohl mit einem tragischen Unterton.
Da ist zum Beispiel das Paar, das den Auszug seines letzten Kindes feiert - während insgeheim schon jeder für sich eigene Pläne schmiedet. Oder die Heldenfeier der Jungen Pioniere in den 1960er-Jahren, die ausgerechnet eine oppositionelle Pfarrerstocher belobigen muss. Zwischen "Russenliebchen", praktischen Erwägungen einer Trauerfeier ohne "Gäste" oder Rachegelüsten schafft I. Mukurarinda das Kunststück, spannende Geschichten mit Anspruch zu liefern, die auch noch unterhalten. Schnörkelos-direkt und pointiert.
Die besten Texte sind in diesem liebevoll gestaltetem Bändchen versammelt. Für Liebhaber und für Entdecker.
Die Kurzgeschichten und Sachtexte der norddeutschen Autorin Irmela Mukurarinda - das sind verdichtete Texte, literarisch wie thematisch auf das Wesentliche reduziert: Tod, Glaube, Geschichte, direkt und schnörkellos. Und sehr reell, weil spannend-realistisch und mit einem humorvollen, aber auch tragischen Unterton. Literarische Kleinode allemal.
Mukurarinda, Irmela
Irmela Mukurarinda, Jahrgang 1949, hat ihre Kindheit in Sachsen und Brandenburg verbracht. Als Pfarrerskind war sie gewissermaßen per Geburt in der Opposition zum Staat. Nach dem Studium der Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (Ost) erreichte sie nach langjährigem Kampf ihre Ausreise in den Westteil Berlins. Als Pastorin arbeitete sind dort in sowie in Österreich und Brandenburg. Ihr ungewöhnlicher Nachname ergab sich aus einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte, die sie diesen afrikanischen Namen annehmen ließ. Heute lebt sie als freie Autorin in Nordfriesland.