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Dietlind Köhncke
Die Wörtersammlerin
Eine deutsche Kindheit. Erzählung
2. Aufl. 2016. 166 S. 20 cm
Verlag/Jahr: GRÖßENWAHN 2016
ISBN: 3-942223-86-4 (3942223864)
Neue ISBN: 978-3-942223-86-7 (9783942223867)
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Lilibeth und ihre Familie müssen wegen das Bombardements der alliierten das vertraute Berlin verlassen. Sie wird in Ostpreußen eingeschult und ist begeistert von den Wörtern, die sie lernt. Sie beobachtet, wie die Erwachsene reden, lauscht ihren Sätzen und lernt schnell: ´Krieg´ hat fünf Buchstaben, Frau Ohlmann ist ´arisch´, nicht nur, weil sie wie eine Königin läuft und der ´Güterzug nach Berlin´ muss schneller eintreffen als die ´Russen´. In ihre Sammlung fügt sie jeden Tag neue Wörter und manchmal sogar ganze Sätze ein, wie ´Raus aus dem Haus, rum um die Ecke, rein in den Bunker´. Und dann soll sie zu ihrem eigenen Vater, der nach langer Zeit nach Hause kommt, ´Onkel Hans´ sagen, damit die Leute ihn nicht andauernd anzeigen - man nannte ihn ´Nazi´, als er abgeholt wurde. Lilibeths Kinderwelt besteht aber auch aus Wörtern, die sie nicht in ihre Sammlung aufnimmt, wie ´Sowjetische Besatzungszone´, weil das für sie klingt, als würde jemand einen von ganz nahe ansehen, die Stirn runzeln und zischen.
Dietlind Köhncke beschreibt die Kriegs- und Nachkriegszeit aus dem Blickwinkel eines Mädchens, das Wörter sammelt. Kindheit und Jugend sind geprägt von der Flucht, politischen Umbrüchen und Repressalien zweier Systeme. Durch die Kinderbilder wird der familiäre Alltag kartographiert, in dem Frauen die Hauptrolle spielen, ein Stück deutsch-deutsche Geschichte, das schwierige Zeiten durchlebt - unter den Nazis wie unter den Kommunisten.
LILIBETH
STIEFMÜTTERCHEN
WEIHNACHTSPLÄTZCHEN
KÖNIGSKUCHEN
GEBURTSTAG
UNSERE STRASSE
DER BLAUE STUHL
DER DOKTOR
LÄUSE
MANN AN DER TÜR
ONKEL HANS
DAS ROTE BUCH
SEIDE
WASSERFALL
SPIELEN
ZUCKEREI
WEISSE MÄUSE
DIE TUCKE
SCHUBKARRE
FAHRRAD
FLÖTE UND MESSER
GELD
PETERSILIENSUPPENKRAUT
KINDERCHOR
TEUFELSBRATEN
KLINGELTOUR
SCHAUKEL MIT ÜBERSCHLAG
DIE OHRFEIGE
RIGOLETTO
ZWEI WUNDER
BIOGRAPHISCHES
Dietlind Köhncke wurde 1937 in Aachen geboren und ist in Ost-Berlin aufgewachsen. Nach ihrer Flucht in den Westen studierte sie Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main, Marburg und Gießen und unterrichtete anschließend Deutsch und Politik an beruflichen Schulen und am Hessenkolleg Wetzlar. Neben der eigenen Lehrtätigkeit ließ sie sich zur Gruppenanalytikerin und Supervisorin ausbilden und arbeitet heute in eigener Praxis sowie als Gruppenlehranalytikerin und Dozentin am Institut für Gruppenanalyse Heidelberg e.V. Sie hat zwei Romane, ein Kinderbuch, Erzählungen und Gedichte geschrieben und veröffentlichte eine Reihe wissenschaftlicher Essays zum Thema ´Spiel und Kreativität.