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Gottfried Beicht, Johannes Lenhart, Marie-Luise Otten
(Beteiligte)
10 Jahre Künstlerloge Ratingen
2006 - 2016
Herausgegeben von Beicht, Gottfried; Lenhart, Johannes; Otten, Marie-Luise u. a.
2016. 160 S. 23.5 cm
Verlag/Jahr: PAGINA 2016
ISBN: 3-944146-95-6 (3944146956)
Neue ISBN: 978-3-944146-95-9 (9783944146959)
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Zehn Jahre Künstlerloge
Am 10. Mai 2006 wurde Ratingen um eine kulturelle Attraktion reicher.
Die ehemalige Pförtnerloge der Firma Calor-Emag wurde einer neuen
Bestimmung zugeführt und zur Künstlerloge umgewidmet.
Ursprünglich erhielt das Gelände seine Prägung durch die Werkshallen
der Firma Calor-Emag, denen das in den späten 1950er Jahren erbaute
Verwaltungsgebäude, Ecke Wilhelmring/Bahnstraße, mit seiner geschwungenen
Fassade zusätzlich weitere dynamische Spannkraft verlieh.
Im Zuge einer weiteren Expansion und Fusionierung der Firma gegen
Ende des 20. Jahrhunderts wurde das gesamte Areal des seit 1936 an
diesem Standort in Ratingen ansässigen Unternehmens aufgegeben.
Teile des Industriekomplexes wurden abgerissen, um neu überplant und
einer anderen Bestimmung zugeführt werden zu können.
Das ehemals als Sitz der Hauptverwaltung der Calor-Emag erbaute und
für die 1950er Jahre epochentypische Verwaltungsgebäude hingegen
durfte nicht abgerissen werden, wurde nach einigem Hin und Her im
Januar 2002 unter Denkmalschutz gestellt und musste originalgetreu
saniert werden. Dazu gehörte auch das im gleichen Stil errichtete Pförtnerhäuschen.
Heute sind beide Baudenkmäler, Verwaltungsgebäude und Pförtnerhäuschen,
Bestandteil des Calor-Carré, in dem seit dem Jahr 2000
Wohnungen, Geschäfte, Arztpraxen und ein Hotel entstanden sind.
Mit der segensreichen Umwidmung der Pförtnerloge als Rudiment aus
der oben knapp umrissenen, traditionsreichen Ratinger Industriegeschichte
in Künstlerloge ist eine quasi "rund um die Uhr" geöffnete, nicht
auf Profit bedachte Kunstgalerie entstanden, in der seither fast 70 Künstlerinnen
und Künstler aus dem In- und Ausland ausgestellt haben und die
inzwischen aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist.
Vorausgegangen waren dieser bis heute nachdrücklich erlebbaren und
überzeugenden "guten Tat" Erkenntnis und Wille, dem seinerzeit unmittelbar
neben dem neu erbauten relexa-Hotel vorhandenen Kleinod, das
als Baudenkmal zwar saniert aber ungenutzt weiterhin seinen "Dornröschenschlaf
" fristete, neues Leben einzuhauchen. Angestoßen wurde die
Idee dazu von der Künstlerin Roswitha Riebe-Beicht, Trägerin des ersten
Ratinger Frauen-Kulturpreises, der dieser Missstand, umtriebig und als
ehemalige Ratsfrau mit sehenden Augen durch Ratingen radelnd, aufgefallen
war und die schnell weitere Mitstreiter fand.
Zu dieser Zeit war die bildende Kunst in Ratingen gut vernetzt - nicht
zuletzt wegen der oft in Personalunion besetzten Funktionen der überschaubar
wenigen Protagonisten in dieser Szene - und hatte mit dem
Verein der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Ratingen, dem
Museum selbst und dem Ratinger Kulturbund (RKB) starke Fürsprecher,
die bemüht waren, den Künstlern ein Forum zu bieten.
Dr. Marie-Luise Otten Dr. Sabine Tünkers Freunde und Förderer museumRatingen
So vereinigte die im Mai 1998 gegründete Initiative Bildende Kunst im
Ratinger Kulturbund Künstlerprofis unterschiedlichster Couleur und Generationen.
Die Idee zu der Initiative entwickelte sich im Vorfeld zu den
Planungen für den vom Ratinger Kulturbund veranstalteten 1. Ratinger
Kulturtag im Mai 1998. Sie war vor allem entstanden aus dem Wunsch,
die einzelnen Gattungen (Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur etc.)
sowohl quantitativ als auch qualitativ zu bündeln, war die erste ihrer Art
innerhalb des Ratinger Kulturbundes und wurde als solche Anreiz und
Modellfall für weitere Gruppierungen, die noch folgen sollten.
Die zunächst zufällig erscheinende Auswahl der Künstler hängt mit ihrer
Beziehung zu der Stadt Ratingen zusammen. Alle Künstler sind entweder
in Ratingen geboren, haben hier gelebt und gearbeitet oder sind noch
oder wieder hier ansässig.
Dazu gehörten im Laufe der ersten Jahre: Anatol, Werner Barfus, Peter
Brüning, Yildirim Denizli, Dreier & Hanousek GfbH, Nora Ehrlich, Hedi
El Abed, Christof Hartmann, Renate Hoff