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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Birgit Öhlinger

Ritual und Religion im archaischen Sizilien


Formations- und Transformationsprozesse binnenländischer Kultorte im Kontext kultureller Kontakte
2016. 288 S. 47 Tafeln. 29.7 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2016
ISBN: 3-9549015-2-8 (3954901528)
Neue ISBN: 978-3-9549015-2-4 (9783954901524)

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Im Zentrum der Arbeit steht eine eingehende Untersuchung der binnenländischen Kultorte Siziliens in archaischer Zeit (spätes 8. Jh. bis frühes 5. Jh. v. Chr.), die einer emischen Sichtweise der indigenen Bevölkerung folgt. Ziel ist eine differenzierte Analyse lokaler Kultplätze, deren vielfaltige Formations- und Transformationsprozesse anhand von ausgewählten Fallstudien nachgezeichnet werden. Dabei werden die indigenen Kultorte in ihrem jeweiligen Siedlungskontext aus religionssoziologischer und sozialarchäologischer Sicht untersucht, um neue Einblicke in das Funktionieren lokaler Kultplätze und die daran gekoppelten sozialen Strukturen und lokalen Identitäten zu gewinnen.
Der vierte Band der Reihe Italiká widmet sich der kultisch-religiösen Lebenswelt der indigenen Gesellschaften des archaischen Siziliens. Durch einen innovativen religionssoziologischen und sozialarchäologischen Ansatz werden neuartige Einblicke in die Kultlandschaften der lokalen Gemeinschaften ermöglicht. Anhand von 16 ausgewählten Fallbeispielen werden zentrale Kult- und Ritualorte in ihrem jeweiligen Siedlungskontext untersucht und deren Formations- und Transformationsprozesse im Spannungsfeld kultureller Kontakte nachgezeichnet, die sich im Zuge der sogenannten großen Kolonisation der Griechen und Phönizier ab dem 8. Jh. v. Chr. zwangsläufig ergaben. Besonders ab dem 6. Jh. v. Chr. entstanden teils dichte Kontaktzonen, deren Auswirkungen auf die lokale Kultarchitektur und Opferpraxis beleuchtet werden. Im Zentrum der Studie stehen Fragen nach der Funktion von indigenen Kultorten und der daran gekoppelten sozialen Strukturen und lokalen Identitäten sowie das Aufzeigen von Interdependenzen zwischen Religionsentwicklung und sozialem Wandel.
This work centres on the detailed examination of inland ritual sites dating from the Archaic period in Sicily (late 8th to early 5th centuries BC), which is based on an emic perspective of the indigenous people. It aims to offer a nuanced analysis of local ritual sites by tracing the diverse formation and transformation processes on the basis of a selection of case studies. The indigenous cult sites are examined within the appropriate settlement contexts from the point of view of sociology of religion and social archaeology in order to gain new insight into how such sites functioned and what social structures and local identities were associated with each site.
Birgit Öhlinger, geboren 1983, studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Ägyptologie in Innsbruck und Wien. 2014 promovierte sie im Fachbereich Klassische Archäologie am Innsbrucker Institut für Archäologien, wo sie seit 2010 als Projektassistentin bzw. seit 2014 als Postdoc-Universitätsassistentin tätig ist. Seit 2011 leitet sie gemeinsam mit Prof. Erich Kistler die Grabungen auf dem Monte Iato, einem indigenen Siedlungsplatz in West-Sizilien. Ihre Forschungen konzentrieren sich auf den vorrömischen Mittelmeerraum und Verfolgen besonders die Erforschung von kulturellen Kontakten und transmediterranen Austauschprozessen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Religion und Ritual und deren materielle Ausdrucksformen im archäologischen Befund mit Fokus auf Sizilien.