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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Markus Wolf

Hellenistische Heiligtümer in Sizilien


Studien zur Sakralarchitektur innerhalb und außerhalb des Reiches König Hierons II.
2016. 232 S. 106 Tafeln, 8 Beilagen. 34 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2016
ISBN: 3-9549017-1-4 (3954901714)
Neue ISBN: 978-3-9549017-1-5 (9783954901715)

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In seinem neuen Buch legt Markus Wolf die Ergebnisse seiner detaillierten Studien zu hellenistischen Heiligtümern in Sizilien vor, in Tauromenion, Syrakus, Heloros und Agrigent. Die Bauten werden dabei durch neue Bauaufnahmen und neue Vorschläge zur Rekonstruktion erschlossen. Dabei sind die griechisch geprägten Monumente in Ostsizilien stark mit dem Herrscher Hieron II. und seinem letzten griechischen Reich verbunden, während sich der italisch-römische Podiumstempel von Agrigent davon stark absetzt. Ein übergreifender, vergleichender Teil bezieht schließlich alle hellenistischen Sakralbauten Siziliens in die Studie ein. Darüber hinaus werden jeweils auch Bezüge zu ähnlichen Anlagen im griechischen Mutterland und Kleinasien hergestellt, um so ein möglichst umfassendes Bild der sakralen Architektur des Hellenismus zu gewinnen.
Grundlage der jüngsten Studie von Markus Wolf sind neue Bauaufnahmen an insgesamt fünf hellenistischen Heiligtümern in Sizilien, den Tempeln von S. Caterina und S. Pancrazio in Tauromenion, dem Großen Altar Hierons II. in Syrakus, dem Demeter-Heiligtum in Heloros und dem sog. Oratorium des Phalaris in Agrigent. Mit den Methoden der archäologischen Bauforschung gelangt Wolf so zu neuen Rekonstruktionsvorschlägen und zu weiterführenden Gedanken der zeitlichen und typologischen Einordnung der Bauten. Die in Ostsizilien gelegenen Monumente von Tauromenion, Syrakus und Heloros zeigen dabei eine starke griechische Prägung und sind zweifellos mit der Herrscherpersönlichkeit König Hierons II. und seiner Baupolitik verbunden: Dieser hat seine Hauptstadt Syrakus und die anderen Städte seines Reiches, dem letzten griechischen Reich in Sizilien in hochhellenistischer Zeit, mit einem Netz von neuen Heiligtümern ausgestattet. Der bedeutendste Bau ist dabei der Große Altar in Syrakus, mit 199.45 m Länge der größte Altar der antiken Welt, der mit seinem westlich vorgelagerten, von Hallen gesäumtem Platz außer für das Stieropfer auch für größere Versammlungen genutzt werden konnte. Dadurch wurde der Große Altar zum Zentrum des Reiches Hierons II.
Beim sog. Oratorium des Phalaris in Agrigent hingegen, das die Situation in den übrigen Teilen Siziliens außerhalb des griechischen Reiches Hierons II. vertritt, die zu dieser Zeit bereits römische Provinz waren, ist in Gestalt eines Podiumstempels mit Freitreppe eine spezifisch italisch-römische Disposition verwirklicht worden, ein Zeichen der neuen römischen Baupolitik. In einer übergreifenden Betrachtung konnten schließlich alle anderen hellenistischen Sakralbauten Siziliens in die Studie einbezogen werden, um mit einem komparatistischen Ansatz die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse - griechisch, italisch-römisch und punisch - auf die Architektur herauszuarbeiten, in einer Zeit, als Sizilien sich im Spannungsfeld verschiedener Kulturen und Bevölkerungsanteile befand.
Darüber hinaus werden in der Arbeit aber auch jeweils Bezüge zu ähnlichen Anlagen in Mittel- und Unteritalien, im griechischen Mutterland und in Kleinasien hergestellt, um so ein umfassendes Bild und eine neue Zusammenschau der sakralen Architektur des Hellenismus zu gewinnen. Über die Betrachtung der Monumente hinaus bildet die Studie eine wichtige Grundlage für eine weitere Beschäftigung mit der Epoche des Hellenismus auch aus Sicht anderer Disziplinen der Altertumswissenschaften wie der Klassischen Archäologie oder der Alten Geschichte.
"[T]his study will be used for a long time by scholars of Hellenistic Sicily."

Von: Lorenzo Campagna
In: sehpunkte 18 (2018), Nr. 2 [15.02.2018], URL: Wolf hat sich das große Verdienst erworben, fünf aus unterschiedlichen Gründen sehr interessante Bauten in adäquater Form vorgestellt zu haben. Die Beschreibungen sind durchweg ausführlich [...]. Die Rekonstruktionen sind fundiert und überzeugen. [...] Die Vorlage der Bauten ist wichitg und gelungen , es ist keine Frage, dass der Band in jede Fachbibliothek gehört."

Von: Prof. Dr. Torsten Mattern (Universität Trier)
In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaft 20 (2017) 1199-1204;

DOI: 10.14628/GFA_020_2017_R27