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Lew Tolstoi veröffentlichte die längere Erzählung "Der Gefangene im Kaukasus", die auf eigene Erlebnisse im Kaukasuskrieg zurückgehen, im Jahr 1875. Im Zentrum stehen die beiden jungen Offiziere Schilin und Kostylin, die in tatarische Gefangenschaft geraten und erst nach Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen werden sollen. Beide verkörpern für Tolstoi zwei exemplarische Verhaltensweisen im Umgang mit einer extremen Situation: Schilin tritt den Tataren mit Interesse und Mitgefühl entgegen; ihm gelingt, nicht zuletzt durch die Hilfe eines jungen Mädchens, die Flucht. Der desinteressierte und träge Kostylin hingegen gibt den Fluchtversuch schon bald auf und wartet lethargisch auf das Eintreffen des Lösegeldes. - Daneben enthält der Band noch die Erzählung "Die Wallfahrer", die Geschichte zweier Freunde, die nach Jerusalem reisen, sich dabei aus den Augen verlieren und auf seltsame Weise zur Gotteserkenntnis gelangen.

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