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Stand: 2020-02-01
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Mike Blankenberg

Energiewende mit erneuerbaren Energien: So gelingt die Herausforderung


2016. 80 S. 8 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2016
ISBN: 3-9593485-4-1 (3959348541)
Neue ISBN: 978-3-9593485-4-6 (9783959348546)

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Die erfolgreiche Energiewende ist Utopie? Soweit die Verfechter konservativer Energieträger wie Öl, Kohle und Atomkraft argumentieren, mag dies scheinbar einleuchten. In dieser Untersuchung werden die Argumente der Vertreter hinterfragt und auch widerlegt. Zudem werden die Befürchtungen, die sich auf eine Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien in Deutschland, kurz Energiewende, beziehen, entkräftet. Des Weiteren führt der Autor auf, wie die Energiewende gelingt und ihr Erfolg auch der Vorreiter zur Nachahmung für weitere Industrienationen sein kann.
´Textprobe:
Kapitel 3 Energieversorgung:
Die Entwicklung der Energieversorgung basierte nach den Weltkriegen auf der Angebotsseite in Deutschland auf der heimischen Stein- und Braunkohle. Mit dem Übergang in die Marktwirtschaft wurden die Energiemärkte liberalisiert und importiertes Mineralöl verdrängte die Steinkohle und brachte das Zechensterben für den Kohlebergbau. In den 60er Jahren kamen Erdgas und Atomenergie hinzu. In den letzten Jahrzehnten traten erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarenergie als Primärenergiequellen in Erscheinung. Eine ähnliche Entwicklung durchlief auch die Energienachfrageseite geprägt durch die Ölpreiskrisen 1973/74, 1979 und 1985/86 bis zum historischen Höchstpreis für Kohle und Öl .(Ströbele et al. 2012, S. 9-10). Einflussnahmen auf den Rohölpreis als politisches Druckmittel und Spannungen in erdölfördernden Ländern, Produktionserhöhungen von Nicht OPEC-Staaten, Überangebote einerseits und Nachfrageanstiege andererseits sowie die Finanz- und Wirtschaftskrise gaben immer wieder Anlass für große Schwankungen des Preises (Panos 2013, S. 13). Mit der Liberalisierung hat sich der Staat aus der Erfüllungsverantwortung entzogen. Gleichwohl ist aber eine Gewährleistungsverantwortung bestehen geblieben. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (91, 186-206) ist das "Interesse einer Stromversorgung [...]heute so allgemein wie das Interesse am täglichen Brot". Somit obliegt dem Staat die Verantwortung für die Sicherheit der Energieversorgung: Unterteilt in die Gewährleistung einer flächendeckenden, sozialverträglichen und angemessenen Deckung des Energiebedarfs der Verbraucher, sowie die Versorgungssicherheit im technischen Sinne, also möglichst frei von Systemstörungen und Ausfällen. In Deutschland zählt die Ausfallzeit von einer viertel Stunde im Jahr zu der geringsten in ganz Europa. (König et al. 2012, S. 203).
3.1 Versorgung durch konservative Energien:
Die konservative Energieversorgung, steht für konsequente und verlässliche Energieversorgung. Primärenergieträger wie Kohle, Rohöl oder Erdgas werden zu endverbrauchsfähigen Sekundärenergieträgern wie Benzin oder Strom umgewandelt. Bei diesem Umwandlungsprozess entstehen Umwandlungsverluste bis zu knapp einem Drittel der eingesetzten Energiemenge. (Linscheidt; Truger 1995, S. 90).
3.1.1Kohle:
Dennoch ermittelte Ströbele, dass die weltweit förderbare Menge von 720 Milliarden Tonnen Steinkohle und 278 Milliarden Tonnen Braunkohle beim gegenwärtigen Verbrauch eine Versorgungssicherheit von über 1000 Jahren sicherstellen dürfte. Garantiert werden können 150 Jahre.
In Deutschland ist Kohle durch die tiefe Lage nur mittels kostenintensiver Förderung zugänglich. (Ströbele et al. 2012, S. 96-97). Deshalb wird Kohle in Deutschland fast ausschließlich importiert (Schulz; Schulz 2013, S. 16). Bis in die 90er hinein existierte der sog. Kohlepfennig, eine Subvention zum Schutz der heimischen Steinkohle vor Importen. 1994 wurde dieser jedoch für verfassungswidrig erklärt, weil das Interesse der Allgemeinheit die Finanzierungsinteressen der Energieunternehmen überwiegt. Seit 1996 wird Kohle durch Haushaltsmittel des Bundes finanziert, welche bis 2018 bedingt durch den Druck der EU ausläuft. (Ströbele et al. 2012, S. 98). Die Nutzung der Kohle als Energieträger stellt nicht nur eine Bedrohung für das Klima dar. So ist mit dem Kohleabbau ein flächendeckender Landschaftsverbrauch durch den Tagebau entstanden, der neben Löcher mit 400-500m Tiefe auch Umsiedlungen wie bspw. Garzweiler II erforderlich machten. Der Gewässerhaushalt hat irreversible Schäden hinnehmen müssen. (Schilling 2010, S. 39-40). Die gesellschaftliche Akzeptanz für die Kohlekraftwerke mit Hinblick auf eine erfolgreiche Energiewende hat ihren Zenit überschritten. Die immensen Mengen an ausgestoßenem CO2 machen einen Weiterbetrieb inakzeptabel. Auf der Suche nach Alternativen zur Abschal