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M. Karagatsis, Petros Markaris, Theo Votsos (Beteiligte)

Das gelbe Dossier


Roman
Mitarbeit: Markaris, Petros; Übersetzung: Votsos, Theo
2016. 640 S. 200 mm
Verlag/Jahr: HELLASPRODUCTS - VERLAG DER GRIECHENLAND ZEITUNG 2016
ISBN: 3-9902101-5-7 (3990210157)
Neue ISBN: 978-3-9902101-5-4 (9783990210154)

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Vorwort von Petros Markaris (Auszug)

Ein großer Meister der Erzählkunst

"Das gelbe Dossier" ist Karagatsis´ einziger Roman, der mit dem Genre des Kriminalromans kokettiert. Wie oft in seinen Romanen hat Karagatsis auch im "Gelben Dossier" einen genialen Einfall. Er lässt den Autor zum Ermittler werden. Ich kenne in der Kriminalliteratur keinen anderen Roman, in dem der Autor selbst der Detektiv ist.
Der Roman fängt konventionell an. Manos Tassakos, ein Rechtsanwalt und Schriftsteller, begeht Selbstmord. Der zuständige Kommissar ist überzeugt, dass der Tod von Tassakos kein Selbstmord, sondern ein Mordfall ist, kann es aber nicht beweisen und muss die Ermittlungen einstellen.
Sechszehn Jahre später bekommt Karagatsis unerwartet ein gelbes Dossier mit Notizen und Aufzeichnungen für einen neuen Roman von Manos Tassakos - mit dem Vermerk "Karagatsis soll den Roman schreiben".
Das ist der Anfang eines Romans im Roman, der eigentlich eine Auftragsarbeit ist, und zugleich der Anfang der Ermittlungen des Autors Karagatsis über den Selbstmord oder Mord von Manos Tassakos. Genau hierin liegt die doppelte, überaus geniale Idee des Romans: der Autor als eine Art Ghostwriter des verstorbenen Tassakos und zugleich als Detektiv, der den Versuch unternimmt, den Tod seines Schriftstellerkollegen aufzuklären.
"Das gelbe Dossier" gehört zurecht zu den Meisterwerken von Karagatsis. Nicht nur die Krimihandlung ist spannend, sondern auch die Charakterbeschreibung sowie die Beziehungen zwischen den Personen des Romans.
Zwar ist Nikos Kazantzakis in Europa weitaus bekannter als M. Karagatsis, aber für mich ist Karagatsis ein ebenso großer Meister der Erzählkunst.
Karagatsis, M.
M. Karagatsis, Pseudonym des mit dem Namen Dimitrios Rodopoulos 1908 in Athen geborenen und 1960 ebenfalls in Athen verstorbenen griechischen Prosaautors, ist im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt. Nichtsdestotrotz zählt er mit seinem - angesichts seiner nur 52 Lebensjahre - bemerkenswert reichhaltigen Werk zu den bedeutendsten und einflussreichsten griechischen Erzählern des 20. Jahrhunderts. Es umfasst unter anderem 15 Romane und mehrere Erzählbände, Theaterstücke und Essaysammlungen.