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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Julia Nantke

Ordnungsmuster im Werk von Kurt Schwitters


Zwischen Transgression und Regelhaftigkeit
2017. XIV, 427 S. 5 b/w and 3 col. ill. 230 mm
Verlag/Jahr: DE GRUYTER 2017
ISBN: 3-11-052165-2 (3110521652)
Neue ISBN: 978-3-11-052165-8 (9783110521658)

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Das aktuelle Spektrum der Literaturwissenschaft ist durch eine komparatistische und kulturwissenschaftliche Öffnung mit mannigfachen interdisziplinären Anschlüssen gekennzeichnet. Die Reihe spectrum Literaturwissenschaft versteht sich als Forum dieser pluralistischen Neuformierung der Literaturwissenschaft; sie präsentiert Studien von methodisch innovativem, häufig komparatistischem Zuschnitt, deren Ergebnisse über enge nationalphilologische Horizonte hinaus von exemplarischer Bedeutung sind.
Die literarische Produktion des Avantgarde-Künstlers Kurt Schwitters wurde in der Forschung bisher maßgeblich unter der Prämisse der Subversion von Ordnung betrachtet. Die Autorin zeigt hingegen, ausgehend von einer breit angelegten semiotischen Untersuchung der Kunst von Schwitters, wie die Transgression bestehender Ordnungskategorien wie Autorschaft, Gattung und Kunstform bei Schwitters mit der Etablierung alternativer Muster jenseits disziplinärer Grenzen einhergeht. Die Studie beschreibt, wie literarische und bildkünstlerische Werke gleichermaßen durch die herausgearbeiteten Ordnungsmuster strukturiert sind. Ebenso erweisen sich auf diese Weise Hybridgegenstände an der Grenze von Kunst und Alltagsgebrauch eindeutig (auch) dem künstlerischen Werk zugehörig.Dieser Ansatz ermöglicht eine transdisziplinäre und hochaktuelle Neuperspektivierung von Schwitters´ gesamter Kunst: Seine Texte erscheinen als Elemente eines kunstformenübergreifenden Spielraums, in dem der Einfluss medialer Formate und diskursiver Strukturen auf die Wahrnehmung von ´Realität´ für den Rezipienten/die Rezipientin zum zentralen, immer wieder neu erfahrbaren Gegenstand wird. Ausgezeichnet mit dem Promotionspreis der "Freunde und Alumni der Bergischen Universität" 2017
"[...] Nantkes Dissertation [liefert] literaturtheoretisch wie im engeren Sinne gegenstandsbezogen viel Material, das seinerseits wieder neue spannende Fragen aufwirft und an das sich weitere Studien andocken können [...] Mit über 400 Seiten ist die Dissertation sehr umfangreich, und doch bleibt der Band aufgrund der klaren dreigliedrigen Strukturierung in der Abgrenzung von produktions- und rezeptionsästhetischer Perspektive und der dialektischen Zusammenführung beider Ebenen übersichtlich. [...] Methodisch ist das große Verdienst der Studie - trotz des Schwerpunkts auf den Texten - die Vernetzung von poetischen und bildkünstlerischen Verfahren bei Schwitters sowie die aufgrund detailreicher Recherchen äußerst fundierte Analyse exemplarisch ausgewählter Texte, denen man sich mit Gewinn auch einzeln widmen kann. [...] Nantke gelingt es, die Neugier auf das primäre Werk wach zu halten."
Gabriele Wix in: literaturkritik.de, Nr. 6, Juni 2018, Gwendolen Webster in: The Kurt Schwitters Society Newsletter (2018), 22-31