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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Wiebke Ohlendorf

Das Fremde im ´Parzival´


Zum Text-Bild-Verhältnis in den Handschriften Cgm 19, Cod. AA 91 und Cpg 339
2017. IX, 301 S. 77 b/w and 20 col. ill., 12 b/w tbl. 230 mm
Verlag/Jahr: DE GRUYTER 2017
ISBN: 3-11-054951-4 (3110549514)
Neue ISBN: 978-3-11-054951-5 (9783110549515)

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Die traditionsreiche Reihe QUELLEN UND FORSCHUNGEN ZUR LITERATUR- UND KULTURGESCHICHTE, deren Ursprung auf das Jahr 1874 zurückgeht, gehört zum festen Bestand renommierter Publikationsforen der Deutschen Literaturwissenschaft. Von Ernst Osterkamp und Werner Röcke an der Humboldt-Universität zu Berlin herausgegeben, präsentieren die QUELLEN UND FORSCHUNGEN hochwertige wissenschaftliche Arbeiten, die literarische Texte im Zusammenhang mit kulturhistorischen Phänomenen, besonders auch mit den anderen Künsten, untersuchen. Philologische Studien mit transdisziplinärem Ansatz sind ausdrücklich erwünscht. Der Schwerpunkt der Serie liegt auf der deutschen Literatur vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Da die kulturgeschichtliche Ausrichtung der Reihe Aspekte interkultureller Erfahrung und nationaler Fremdwahrnehmung einbegreift, stehen die QUELLEN UND FORSCHUNGENim Einzelfall aber auch komparatistischen Arbeiten offen. Veröffentlicht werden Monographien, Dissertationen und Habilitationsschriften sowie thematisch geschlossene Sammelbände. Die Maßstäbe für die Aufnahme in die Reihe bilden wissenschaftliche Relevanz und Exzellenz in Methode und Darstellung.
Die interdisziplinäre Studie zum Text-Bild-Verhältnis geht der Frage nach, wie der Ausdruck der ´vremde´ in den illuminierten Handschriften des Parzival Wolframs von Eschenbach konnotiert ist.Die sprachliche Untersuchung ausgewählter Textzeugen (Cgm 19, cpg 339 und Cod. AA 91) gibt Aufschluss über die Semantik der ´Fremde´ zwischen der Mitte des 13. und der zweiten Hälfte des 15. Jh. Die Bildanalyse widmet sich den zeitgenössischen stereotypen Vorstellungen von ´vremde´ und zeigt z.B. auf welche Weise Feirefiz als ´heide´ dargestellt ist. Weiterhin wird erkennbar, wie bildgestalterische Mittel quasi rhetorisch zur visuellen Umsetzung mit den semantischen Teilbedeutungen der ´vremde´ beitragen. Das reicht von inhaltlichen dargestellten Details - etwa wenn Cundrie einen Eberzahn erhält - bis hin zu formalen Gestaltungelementen wie Farbe oder Bildaufteilung. Die Untersuchung trägt zur Forschungdsdiskussion bebilderter Handschriften bei und plädiert für die Untersuchung eines Codex als Gesamtwerk. Textuelle und bildliche Inhalte sind für die Wahrnehmung und Interpretation durch den Betrachter ebenso relevant wie die Schrift, die Seitengestaltung und die gesamte Materialität.
"Mit seinem fachübergreifenden Untersuchungsgegenstand fügt sich dieser Band gut in den aktuellen Forschungstrend Interdisziplinarität in den Geisteswissenschaften ein. Wer sich mit Bild-Text-Relationen - besonders bezogen auf mittelalterliche Handschriften - beschäftigt wird hier sicher gerade bei den Einzelanalysen fündig werden. Diese sind ausführlich und gelungen [...]"Désirée Mangard in: literaturkritik.de, Nr. 5, Mai 2018, "Der Clou der elegant formulierten Dissertation besteht in ihrem methodischen Zuschnitt."Martin Baisch in: Germanistik 59/1-2 (2018), 189