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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Joseph Jurt

Sprache, Literatur und nationale Identität


Die Debatten über das Universelle und das Partikuläre in Frankreich und Deutschland
2017. 230 mm
Verlag/Jahr: DE GRUYTER; DE GRUYTER MOUTON 2017
ISBN: 3-11-055503-4 (3110555034)
Neue ISBN: 978-3-11-055503-5 (9783110555035)

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Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania auf neue Horizonte hin öffnen. Mimesis zeigt auf, wie die dargestellte Wirklichkeit im Archipel der romanischen Literaturen die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch.
Wenn die Staatsnation im Prinzip ein politisches Projekt ist, das auf universellen Prinzipien beruht, so bestimmt diese gleichzeitig ihr partikuläres Profil über kulturelle Kriterien. Der Sprache und der Literatur wird bei der Konstitution einer nationalen Identität eine zentrale Funktion zugeschrieben. Die unterschiedliche Gewichtung der politischen und der kulturellen Dimension lässt sich sehr gut am Beispiel von Frankreich und Deutschland aufzeigen. Frankreich definierte sich als Nation sehr früh über seine politischen Strukturen. Die Sprache und die Literatur wurden dann aber zu einem wichtigen Attribut der Nation. Deutschland realisierte seine staatliche Einheit sehr viel später. Über Kultur und Literatur entwickelte sich hier zunächst ein vorstaatliches nationales Denken. Im Kontext des Krieges von 1870/71 bestimmtendeutsche Intellektuelle die Nation über ´objektive´ kulturelle Kriterien, während man in Frankreich die Nation über das Selbstbestimmungsrecht definierte. Es erweist sich aber als zu summarisch, von einem idealtypischen Gegensatz von ´Staatsnation´ und ´Kulturnation´ auszugehen. Über eine politik-, sprach- und literaturgeschichtliche Rekonstruktion soll dieser Prozess in seiner historisch bedingten Komplexität ab der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart erhellt werden.

With its new sub-title Romance Literatures of the World , the book series Mimesis presents an innovative and integral understanding of the Romance world and Romance Studies from the perspective of literary studies and cultural theory. It takes account of the fact that the fascinating development of Romance literatures and cultures both in Europe and beyond has set worldwide dynamics in motion which continue the great traditions of the Romance world and open up new horizons for them. Mimesis works from a transareal understanding of Romance Studies which integrates Romance literatures and cultures both within and outside Europe and which transcends the national and disciplinary boundaries which often conceal the interactions between different traditions and developments in Europe and the Americas, in Africa and Asia. In the archipelago of Romance Studies, Mimesis reveals how the representation of reality in the Romance literatures of the world opens the door to a multilingual cosmos of diverse logics.