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Stand: 2020-02-01
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silent green Kulturquartier, Jutta von Zitzewitz (Beteiligte)

Silent Green


Vom Krematorium zum Kulturquartier. Katalog zur Ausstellung im silent green, Berlin, vom 22. Juni bis 20. Juli 2017
Herausgegeben von silent green Kulturquartier
2017. 244 S. 120 b/w and 50 col. ill., mit 50 farbigen und 120 schwarzweißen Abbildungen. 240 mm
Verlag/Jahr: DEUTSCHER KUNSTVERLAG 2017
ISBN: 3-422-07442-2 (3422074422)
Neue ISBN: 978-3-422-07442-2 (9783422074422)

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Das ehemalige Krematorium Wedding, heute ein pulsierendes Kulturquartier, spiegelt auf einzigartige Weise Berliner Stadtgeschichte: Zwischen 1909 und 1910 als erstes Krematorium der Stadt errichtet, zeugt der Bau vom kulturhistorischen Wandel, der sich mit der Einführung der einst als "heidnisch" verpönten Feuerbestattung vollzog. Gegen den Widerstand der Kirchen setzte sich die alternative Bestattungsform im Kaiserreich als Ausdruck von Fortschritt, Säkularisierung und Hygienebewusstsein durch. Das Krematorium Wedding wurde im Jahr 1912 feierlich eingeweiht und blieb bis 2002 in Betrieb. Nach vorübergehendem Leerstand begann 2013 der Umbau zum silent green Kulturquartier, das bereits wenige Monate später seine Pforten für Veranstaltungen öffnen konnte. Die wechselvolle Historie des Krematoriums vom deutschen Kaiserreich bis zur Jahrtausendwende wird in diesem großzügig illustrierten Katalog dargestellt. Anschließend erläutern die Initiatoren des silent green, Jörg Heitmann und Bettina Ellerkamp, in einem ausführlichen Interview Entstehung und Konzept des interdisziplinären Veranstaltungsortes. Zahlreiche Fotografien dokumentieren den historischen Zustand des Krematoriums und den denkmalgerechten Umbau für seine heutige Nutzung als Kultureinrichtung.
"Es ist das große Verdienst der Autorin und Kunsthistorikerin Jutta von Zitzewitz, die dieses Buch im Auftrag der jetzigen Nutzer - dem Kulturquartier Silent Green - zusammen gestellt hat, dass man das Gebäude als ein gebautes Stück Kultur- und Stadtgeschichte zu lesen lernt. Ihre ebenso spannende wie dichte und dabei detailtiefe Erzählung folgt den vielfältigen Fäden der Feuerbestattung vom Kaiserreich durch die Weimarer Republik bis zur Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus, als die umstrittene Feuerbestattung plötzlich zur "urgermanischen Sitte" umgedeutet und das Krematorium durch den Architekten Wilhelm ten Hompel zur Kultstätte umgestaltet wurde. [...] Dass ein Gebäude, das auf seine ganz besondere Weise über 100 Jahre Berliner Stadtgeschichte in sich aufgenommen hat, mit neuen Nutzern wie dem Musicboard Berlin, dem Label K7!, dem Kunstraum SAVVY Contemporary, dem Harun Farocki Institut oder dem Filmarchiv des Arsenals dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht werden konnte, ist sehr erfreulich - ebenso wie dieses wunderbar gemachte, an Geschichte und Geschichten überaus reiche Buch, das sich mit einer reinen Architekturgeschichte zum Glück nicht zufrieden gibt."
Florian Heilmeyer in: Baunetz 29.08.2018 In: Stadt + Grün (02.2019), 59