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Thorsten Noack

NS-Euthanasie und internationale Öffentlichkeit


Die Rezeption der deutschen Behinderten- und Krankenmorde im Zweiten Weltkrieg. Habilitationsschrift
2017. 265 S. 5 Abbildungen. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2017
ISBN: 3-593-50803-6 (3593508036)
Neue ISBN: 978-3-593-50803-0 (9783593508030)

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Internationale Berichte über einen auf industrielle Weise durchgeführten Massenmord entstanden im Zweiten Weltkrieg nicht erst im Zusammenhang mit dem Holocaust, sondern schon früher: in der Rezeption der "Euthanasie", mit der der nationalsozialistische Genozid unmittelbar nach Beginn des Krieges einsetzte. Thorsten Noacks Studie analysiert, wie Politik und Öffentlichkeit in drei Ländern - in Großbritannien, den USA und der Schweiz - auf die Nachrichten von den Behinderten- und Krankenmorden reagierten. Sie zeigt zudem die Wege auf, die das Wissen über die Morde ins Ausland nahm, und beschreibt die Auswirkungen der internationalen Berichterstattung auf die Kenntnisse der deutschen Bevölkerung sowie auf die Abläufe der Medizinverbrechen.
Inhalt

Das vergessene Wissen 7
Zur Vor- und Realgeschichte der NS-Euthanasie 13
Die Vereinigten Staaten - der Blick aus der Ferne
1. Der zentrale Akteur - das State Department
1.1 Brisante Berichte aus den diplomatischen Vertretungen 29
1.2 Das Ende der Spuren 34
2. Wissend, aber nicht begreifend - die amerikanische Öffentlichkeit
2.1 "Unglaubliche" Gerüchte 402.2 Zeugen aus Deutschland 64
2.3 Die Rekonstruktion der Quellen 86
2.4 Die Predigten von Galens im Sommer 1941 98
2.5 Erklärungsansätze - Tradition versus Situation 102
Großbritannien - die Verbrechen seines Kriegsgegners
1. Klare Sichtweisen im Foreign Office 109
2. Ein geeignetes Thema für die Propaganda? 116
3. Misstrauische Presse 128
Schweiz - bedrohliche Nähe
1. Der Massenmord hinter der Grenze 136
2. Wissendes Schweigen? Die Haltung der Presse 140
Reaktionen in Deutschland
1. Das Bekanntwerden der "Aktion T4" 147
2. Das Dilemma der NS-Regierung 154
3. Der "Euthanasiestopp" 157
Darstellungen und Deutungen 163
NS-Euthanasie und Holocaust 171
Anhang
Abkürzungen 175
Transkripte ausgewählter archivalischer Dokumente
Vereinigte Staaten (Dokumente 1-14) 176
Großbritannien (Dokumente 15-27) 207
Schweiz (Dokumente 28-34) 223
Literatur 233
Nachwort 264
"Thorsten Noack hat mit seiner Habilitationsschrift eine Pionierstudie über die internationale Rezeption der Behinderten- und Krankenmorde im Zweiten Weltkrieg vorgelegt, die aus zahlreichen ausländischen Archiven erarbeitet ist. [...] Er zeigt die Wege der Nachrichten ins Ausland auf und ordnet seine plausiblen Thesenbildungen in die bestehende Forschung zur NS-"Euthanasie" ein.[1] Insgesamt ist der dokumentarische Wert des Buches hervorzuheben, der durch den Abdruck der übersetzten Dokumente am Ende des Bandes unterstrichen wird." Uwe Kaminsky, H-Soz-Kult, 01.08.2018

"Die Fülle der detaillierten Informationen [ist] eine Fundgrube für alle am Thema Interessierten." Franz Schweitzer, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, 17.06.2019
Thorsten Noack arbeitet als Arzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und ist Dozent am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Düsseldorf.