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Georg Fischer

Globalisierte Geologie


Eine Wissensgeschichte des Eisenerzes in Brasilien (1876 - 1914). Dissertationsschrift
2017. 328 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2017
ISBN: 3-593-50815-X (359350815X)
Neue ISBN: 978-3-593-50815-3 (9783593508153)

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Am Vorabend des Ersten Weltkriegs galt Brasilien als eines der eisenreichsten Länder der Erde. Damit verbunden war die Wahrnehmung des Landes als strategischer Rohstofflieferant, aber auch als Großmacht der Zukunft. Doch wie kam es zu der Assoziation von Eisenreichtum und Macht? Und wie entstand überhaupt das Wissen über Natur, auf dem derartige Vorstellungen basierten? Georg Fischer untersucht den Bedeutungswandel des Eisens im Kontext der Globalisierung von wissenschaftlichen Praktiken, Industrialisierungsvisionen, materiellen Knappheitsängsten und der wachsenden Bedeutung technischer Experten in staatlichen Institutionen und transnationalen Investorennetzwerken.

Globalgeschichte: Herausgegeben von Sebastian Conrad, Andreas Eckert und Margrit Pernau
Inhalt

1. Einleitung: Die Globalisierung des Wissens über Natur 7
1.1. Das brasilianische Eisenzeitalter 7
1.2. Geschichtsschreibung und stumme Materie 15
1.3. Stoffe, die nicht "einfach da" sind 18
1.4. Globale Wissenschaftsgeschichte, Wissensgeschichte und Expertentum 21
1.5. Vorschau: Verwobene Maßstabsebenen 34

2. Internationale Geologie zwischen Wissenschaft und Anwendung 39
2.1. Eisen und Stahl als Symbole der Moderne 45
2.2. Industrialisierung und Rohstoffnachfrage 47
2.3. Die Internationalisierung der Geologie 52
2.4. Die Globalisierung der praktischen Geologie 63
2.5. Globale Rohstoffinventur: Der Stockholmer Eisenerzbericht 84
2.6. Fazit 93

3. Geologie, Staat und Wirtschaft in Brasilien, 1876-1914 98
3.1. Region, Nation und Wirtschaftspolitik im späten Kaiserreich und in der frühen Republik 101
3.2. Die Ingenieurs- und Bergbauschulen 105
3.3. Die ersten geographischen und geologischen Kommissionen 110
3.4. Internationale Ausstellungen 122
3.5. Expertenwissen und Bergrecht 128
3.6. Kritik des "pedantischen Szientismus" 134
3.7. Eisenerz und internationale Öffentlichkeit 140
3.8. Nationales Expertentum und brasilianische Industriepolitik 145
3.9. Fazit 163
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4. Transatlantische Wissenszirkulationen: Investoren, Expertise und der Staat, 1910-1914 165
4.1. Netzwerkbildung: Barings und die Brazilian Iron and Steel 171
4.2. Netzwerkkonsolidierung: Expertenhabitus, Referenzen und Repräsentation 178
4.3. Netzwerkverknüpfung: Expertenwissen und die Artikulation britisch-amerikanischer Geschäftsinteressen 190
4.4. Eisennarrative: Cecil Baring in Brasilien 212
4.5. Fazit 225

5. Verselbstständigung des Expertentums im Gelände: Der Eisenwettlauf in Minas Gerais, 1908-1914 228
5.1. Aggressive Amateure 233
5.2. Autonome Agenten 238
5.3. Konkurrierende Sachwalter 248
5.4. Übersetzungsprobleme: Die Wisconsin-Schule zwischen Wissenschaft, Markt und Staat 261
5.5. Die brasilianische Wahrnehmung ausländischer Prospektoren 273
5.6. Fazit 276

6. Schluss: Globalgeschichte des Industrialisierungswissens 280

Abkürzungsverzeichnis 292
Quellen und Literatur 293

Dank 327
Georg Fischer, Dr. phil., ist Assistant Professor für Brasilienstudien am Institut für Globale Studien an der Universität Aarhus.