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Daniel Sidler

Heiligkeit aushandeln


Katholische Reform und lokale Glaubenspraxis in der Eidgenossenschaft (1560-1790). Dissertationsschrift
2017. 593 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2017
ISBN: 3-593-50820-6 (3593508206)
Neue ISBN: 978-3-593-50820-7 (9783593508207)

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Die Zuschreibung von Heiligkeit war in der frühen Neuzeit einem Aushandlungsprozess unterworfen, an dem ganz unterschiedliche Akteure beteiligt waren: Päpste, Priester und Gläubige, aber auch die Heiligen im Himmel selbst, die - so die Annahme - Wunder bewirkten oder auf andere Weise in den Kanonisationsprozess auf Erden eingriffen. Ausgehend von Gnadenorten in der katholischen Eidgenossenschaft, folgt diese Studie dem Landespatron Niklaus von Flüe und anderen, in der Eidgenossenschaft als "Vielselige" bezeichneten Figuren von ihrer Verehrung im lokalen Kontext bis zu den Verfahren der Kultanerkennung.
Inhalt
Vorwort 9
Einleitung 11
1. Lokale Religiosität und universaler Katholizismus in der Frühen Neuzeit: Situierung im Forschungskontext 14
2. Gnadenorte und Gnadenlandschaften in ihren translokalen Verflechtungen: Untersuchungsgegenstand und methodische Zugänge 27
3. Heiligkeit als Aushandlungsprozess: Fragestellung und Aufbau der Studie 38
I. Wie im Himmel Roms, so auf eidgenössischen Erden? Heiligenhimmel und Gnadenlandschaften 45
1. Die Ordnung des Himmels: Die katholische Reform und die Hierarchie der Heiligen 46
1.1 Der Himmel Roms: Die päpstliche Kurie als Stifterin und Hüterin der Himmelsordnung 46
1.2 Der Himmel über der Eidgenossenschaft: Lokale Adaptationen 60
2. Himmel auf Erden: Von einzelnen Wallfahrtsorten zu Gnadenlandschaften 73
2.1 Kontinuität und Innovation: Frühchristliche und mittelalterliche Heilige in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft 75
2.2 Ferne in der Nähe: "Fernwallfahrten" ins nahe Umland 102
2.3 Vielselige Eidgenossen: Tod im Ruf der Heiligkeit und die Konstruktion von Heiligen 121
3. Zu Gast bei Heiligen: Integration, Ausgrenzung und Überformung der Vielseligen 142
3.1 Der Gast als "gran´ santo": Bruder Klaus, Maria und San Carlo Borromeo in Sachseln 144
3.2 Ein geduldeter Gast: Bruder Hans Wagner, Maria Loreto und der Heilige Felix in Hergiswald 1683.3 Der Gast als inoffizieller Kirchenpatron: Der unheilige Alleingang von Bruder Konrad Scheuber in Wolfenschießen 178
3.4 Ein hochwillkommener Gast: Petrus Canisius in Freiburg 186
3.5 Ein störender Gast: Translationen als Übersetzungen von Reliquien in Dinge 197
II. Hand in Hand mit den Heiligen: Zum Erfahren und Vermitteln von Gnade 205
1. Gnade erfahren: Interaktionen von Menschen, Heiligen und Vielseligen 207
1.1 Gnade und Gnadenerfahrung: Begriffe, Typen und theologische Standpunkte 207
1.2 Gnadenräume als Erfahrungsräume: Die Heiligkeit der Dinge 236
1.3 Gnadenlandschaften als Erfahrungsräume: Himmlische Gnade und irdische Gelüste
auf Prozessionen, Kreuzgängen und Wallfahrten 261
1.4 An der Schnittstelle von kollektiven und individuellen Gnadenerfahrungen: Bruderschaften und Gnadenorte 274
2. Gnade vermitteln: Kirchliche Reformkräfte als Mittler zwischen Gläubigen und Heiligen 288
2.1 Heilige und heiligmäßige Ordensbrüder: Die Orden und ihr eigenes Gnadenrepertoire 290
2.2 Lokale Interessen und konfessionelle Normen: Zum Umgang der Reformorden mit dem eidgenössischen Gnadenangebot 324
III. Von eidgenössischen Erden in den Himmel Roms? Selig- und Heiligsprechungen 357
1. Himmlische Anliegen: Die eidgenössischen Selig- und Heiligsprechungskandidaten 361
1.1 Vom hoffnungsvollen Kanonisationskandidaten zum casus exceptus: Bruder Klaus von Flüe 361
1.2 Ein Jesuitenkandidat auf eidgenössischen Erden: Petrus Canisius 365
1.3 "Alte" Heilige als "späte" Vielselige: Idda von Toggenburg und Burkard von Beinwil 367
2. Irdische Geschäfte: Akteure im Dienst der Vielseligen und Praktiken des Verhandelns 373
2.1 Translokale Unternehmungen: Die Kreise der Supplikanten und Unterstützer 374
2.2 Verhandlungen mit Rom in einem System der "Gelegenheitsdiplomatie" 407
3. Unvollendete Heilige: Die Selig- und Heiligsprechungsverfahren in Rom zwischen Kultapprobation und Scheitern 448
3.1 Unbestätigte Heiligkeit: Die eidgenössischen Vielseligen im Urteil Roms 449
3.2 Zwischen Orakelspruch und Hierarchieschutz: Römische Entscheidungspraktiken und eidgenössische Perzeptionen 461
Fazit 469
1. Akteure und Praktiken im Prozess des Aushandelns von Heiligkeit 470
2. Die Kategorie der Vielseligen als Charakteristikum des frühneuzeitlichen Katholizismus 474
Anhang 479
Karten und Katalog der Gnadenorte 480
Anmerkungen und Legende 480
1. Luzern 482
2. Uri 488
3. Schwyz (und Abtei Einsiedeln sowie Republik Gersau) 490
4. Obwalden (und Abtei Engelberg) 493
5. Nidwalden 496
6. Zug 499
7. Solothurn 501
8. Freiburg 503
9. Appenzell Innerrhoden 506
10. Gemeine Herrschaften 508

Abkürz