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Stand: 2020-02-01
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Jürgen Kind, Ulrich Streeck (Beteiligte)

Das Tabu


Was Psychoanalytiker nicht denken dürfen, sich aber trauen sollten
Mitarbeit: Streeck, Ulrich
2017. 423 S. 232 mm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2017
ISBN: 3-608-96131-3 (3608961313)
Neue ISBN: 978-3-608-96131-7 (9783608961317)

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Das schwere Erbe der Psychoanalyse

Angetreten, Tabus zu durchbrechen, hat sich die Psychoanalyse selbst mit Tabus umgeben. Jürgen Kind zeigt ausgehend von einer Kritik am Konzept des Ödipuskomplexes, der einflussreichsten Theorie der Psychoanalyse, welche Folgen dies für die Theorieentwicklung, die Therapie, die Ausbildung künftiger Therapeuten und die Patienten hat.
Angetreten, Tabus zu durchbrechen, hat sich die Psychoanalyse selbst mit Tabus umgeben. Jürgen Kind zeigt ausgehend von einer Kritik am Konzept des Ödipuskomplexes, der einflussreichsten Theorie der Psychoanalyse, welche Folgen dies für die Theorieentwicklung, die Therapie, die Ausbildung künftiger Therapeuten und die Patienten hat.

Jürgen Kind beschäftigt sich mit dem Paradox, dass ausgerechnet die Psychoanalyse zu einem Hort von Tabuisierungen und Glaubens kämpfen geworden ist: Er arbeitet in seinem Buch folgende Tabus heraus, welche die Weiterentwicklung der Psychoanalyse behindern:
- das Dogma vom Vatermord als eine jedem Menschen innewohnende Intention,
- Grenzverletzungen in Therapien als einen von der Theorie mitgetragenen Vorgang,
- ein ans Religiöse grenzender Reinheits- und Wahrheitsbegriff.
Für den Wettstreit konkurrierender Disziplinen untereinander ist es nicht förderlich, sich auf Begri"e wie "Wahrheit" und "reine Lehre" zu berufen. Die Psychoanalyse wird sich, will sie weiter von Relevanz bleiben, daran gewöhnen müssen, dass sie lediglich eine unter vielen Arten ist, die Dinge zu betrachten.

Dieses Buch richtet sich an:
- PsychoanalytikerInnen
- Alle Intellektuellen: SoziologInnen, PhilosophInnen, SprachwissenschaftlerInnen, die sich beruflich oder privat mit Psychoanalyse beschäftigen
"Der milde Rauch des Zorns gegen die Anmaßung Freuds, die alleinige "Wahrheit" der Psychoanalyse gefunden und verabsolutiert zu haben, durchzieht noch das herausragende Buch des kompetenten Zweiflers Jürgen Kind ... Die klassische Psychoanalyse hat sich durch viele mutige, oft zuerst umkämpfte Erweiterungen prächtig entwickelt, auch wenn ein Zirkel von Tabus sie immer noch umgibt. Kinds sorgfältig recherchierter Band "Tabu" bedeutet eine harte aber willkommene und auch faire Überprüfung des Theorie- und Methodengebäudes und könnte für das wieder fast vereinte Gedeihen der Psychoanalyse fruchtbar werden."
Tilmann Moser, Deutsches Ärzteblatt PP, April 2017

"Jürgen Kind macht sich auf die Suche nach Antworten, und er nutzt dabei die Mittel der psychoanalytischen Kunst. 400 Seiten lang staunen wir mit ihm über die Erkenntnisse, die er wissenschaftlich fundiert ausbreitet: zum Mythos ebenso wie zur Psychoanalyse - zu ihrer Ideengeschichte und zur Geschichte ihrer Missbräuche und Grenzverletzungen."
Regine Rachow, Praxis Kommunikation, April 2017

"Jürgen Kind benennt auf angenehm offene Weise die überaltert erscheinenden Strukturen psychoanalytischer Ausbildungsinstitutionen und das strikte, zum Teil arrogante Sich-Abgrenzen von Psychoanalytikern. Er durchbricht somit tatsächlich Tabus und hilft, Denkschranken zu öffnen oder gar ganz zu durchbrechen. Der Brückenschlag zu den eigenen Erfahrungen eines psychodynamischen Lesers gelingt immer wieder aufs Neue. "Das Tabu" regt zum Weiterdenken und zur eigenen kritischen Reflexion an."
Lea Dohm, derwienerpsychoanalytiker.at, 13.04.2017

"Dieses Buch wird gerade diejenigen gut unterhalten, die Interesse an der griechischen Mythologie haben und sich vertieft mit der Sage befassen möchten. Ein wichtiger, kritischer Blick auf die moderne Psychoanalyse."
Frank Düring, lehrerbibliothek.de, 29.07.2017