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Christian Demand

MERKUR Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken


71. Jg. Heft Juli 2017
Herausgegeben von Demand, Christian
2017. 104 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2017
ISBN: 3-608-97457-1 (3608974571)
Neue ISBN: 978-3-608-97457-7 (9783608974577)

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Politikverweigerung als bürgerliche Untugend. Didier Eribon im Doppelpack. Ein polemisches Plädoyer gegen das akademische Pendlerwesen. Castorfs Frauen. Ein Lob des Unauthentischen. Und das wunderbare Nachleben der Kritischen Theorie in der Kulturkritik ihrer amerikanischen Verächter.
Im Aufmacher des Julihefts 2017 (Nr. 818) stellt Christoph Möllers die provokante Frage, ob die besorgten Bürger der liberalen westlichen Demokratien den Aufstieg populistischer Bewegungen, über den sie sich gegenwärtig wundern, nicht womöglich durch langdauernde Politik- und Parteienabstinenz selbst mit befördert haben. Didier Eribon, seit dem phänomenalen Erfolg seines Buchs Rückkehr nach Reims auch in Deutschland ein Star der intellektuellen Szene, erzählt im Interview mit Peter Rehberg über den "Verrat" an seinem proletarischen Herkunftsmilieu. Carlos Spoerhase macht sich Gedanken, weshalb Autoren wie Eribon, die über soziale Ausgrenzungserfahrungen berichten, derzeit auf so viel Resonanz stoßen. Und Rembert Hüser, der in Frankfurt lebt, wo er auch als Professor tätig ist, wundert sich über die Selbstverständlichkeit, mit der so viele andere Akademiker/innen in ganz Deutschland Pendlerexistenzen auf sich nehmen, nur um am Wochenende in Berlin leben zu können.

Eva Behrendt gibt sich in ihrer Theaterkolumne alle Mühe, die Konturen von Frank Castorfs Frauenbild liebevoll nachzuzeichnen, wozu sie dem Regisseur allerdings einiges an Selbstironie unterstellen muss. Roland Reichenbach hält Authentizität für ein fragwürdiges soziales Ideal, das besonders in der Schule deutlich mehr Schaden als Nutzen stiftet. Marcus Twellmann befasst sich mit der Multispezies Matsutake, einem Pilz, von dem man lernen könnte.

Michael Neumann fragt, wie viel Distanz zum Gegenstand in der Kultur- und Literaturgeschichte möglich, nötig und vor allem sinnvoll ist. Andreas Huyssen erzählt davon, wie die Frankfurter Schule zum Schreckgespenst der Ultrakonservativen in den USA wurde und weshalb sie heute erst recht durch deren Köpfe spukt. Der zweite Teil seiner Serie "Hausbesuche" führt David Wagner nach Barcelona, wo ein Freund mit direktem Blick auf die Rambla wohnt, die nächtliche Aufmarschallee für Pauschaltouristen und Hütchenspieler. Und Harry Walter widmet sich in seiner Kolumne der seltsamen Wirkung stereoskopischer Fotografien.
ESSAY

CHRISTOPH MÖLLERS
Wir, die Bürger(lichen)

PETER REHBERG
Interview mit Didier Eribon

CARLOS SPOERHASE
Politik der Form.
Autosoziobiografie als Gesellschaftsanalyse

REMBERT HÜSER
Dreitagebart (I)

KRITIK

EVA BEHRENDT
Theaterkolumne.
Heroinen, Kurtisanen

ROLAND REICHENBACH
Bildungskolumne.
Tausch und Täuschung

MARCUS TWELLMANN
Denken wie ein Pilz.
Multispezies-Ethnografie

MARGINALIEN

MICHAEL NEUMANN
"Übergangsmenschen"

ANDREAS HUYSSEN
Breitbart News und die Frankfurter Schule

DAVID WAGNER
Hausbesuche II - Barcelona

HARRY WALTER
Stereoskopische Hände