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Stand: 2020-02-01
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Patrick Bergmann, Anne Böing, Nicolas Hendricks (Beteiligte)

Integration statt Segregation. Eine sozialräumliche Quartiersanalyse der Siedlung Bochum-Stahlhausen


2017. 68 S. 8 Farbabb. 210 mm
Verlag/Jahr: GRIN VERLAG 2017
ISBN: 3-668-42276-1 (3668422761)
Neue ISBN: 978-3-668-42276-6 (9783668422766)

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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Segregation nicht per se abzuwerten, sondern vielmehr die Vor- und Nachteile ethnisch segregierter Gebiete zu diskutieren. Es gilt herauszufinden, welche Auswirkungen das Leben in einem segregierten Quartier für seine Bewohner hat.

Die öffentliche Diskussion über Integration steht meist in Zusammenhang mit Problemen und misslungener Integration. Zuwanderer werden als Problemgruppen bezeichnet, die anders leben, sich separieren und sich nicht an die Normen und Werte der Mehrheitsgesellschaften anpassen wollen. Das Bild einer segregierten Stadt (-gesellschaft) wird gezeichnet und Begriffe wie "Ghetto" oder "ethnische Kolonie" undifferenziert und in den meisten Fällen negativ besetzt verwendet.

Übersehen wird hierbei, dass ethnische Segregation nicht nur negative, sondern auch positive Effekte entfalten und entwickeln kann. Denn Teilräume, in denen mehrheitlich Zuwanderer wohnen und arbeiten, können für die dort lebenden Menschen und insbesondere für Neuzuwanderer positive Funktionen erfüllen. Es gilt, die Möglichkeiten der sozialräumlichen Integration in einem breiteren Kontext zu betrachten. Nur auf diese Weise wird deutlich, dass Integration und Segregation nicht zwangsläufig im Widerspruch zueinanderstehen, sondern Integration auch in segregierten Gebieten möglich ist.

Eine sozialräumliche Ausdifferenzierung und Segregation der Wohnbevölkerung ist in vielen Städten Realität. Sofern sie ohne Zwang erfolgt und Personen ähnlichen Lebensstils und Milieus betrifft, wird Segregation auch in der Regel nicht als Problem angesehen. Lebt jedoch eine hohe Anzahl an Zuwanderern in einem betreffenden Gebiet, wird dies oft als integrationshemmend und Ausdruck bewusster Desintegration gewertet.

Die räumliche Konzentration von Zuwanderern ist zumeist nicht selbst gewählt, sondern Ergebnis von Zwängen und Diskriminierungen auf dem Wohnungsmarkt. Die gesunde soziale Mischung gilt nach wie vor als eines der zentralen Leitbilder für die Förderung von Integration. Hinterfragt werden muss an dieser Stelle nicht nur, ob sich sozialräumliche Segregation einfach wieder auflösen lässt, sondern auch, ob es nicht sinnvoller wäre, weniger die Konzentration von Zuwanderern als vielmehr die Folgen der Konzentration von Armut und sozialer Benachteiligung in diesen Stadtteilen abzumildern.