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Simon Korbella

Wikileaks. Gefährlich oder Gefährdet? Die Darstellung von Wikileaks in ausgewählten deutschen Medien


Eine Frame-Analyse
2017. 164 S. 22 Farbabb. 210 mm
Verlag/Jahr: GRIN VERLAG 2017
ISBN: 3-668-43263-5 (3668432635)
Neue ISBN: 978-3-668-43263-5 (9783668432635)

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Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Journalistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Wikileaks ist mit keinem geringeren Anspruch angetreten, als die Welt zu verändern. Durch Information und Transparenz sollen die verkrusteten Strukturen von Korruption, Misswirtschaft und Machtmissbrauch aufgebrochen und die Öffentlichkeit wachgerüttelt werden. Dabei hat Wikileaks schon zahlreiche geheime Dokumente ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Von den detaillierten Kriegsprotokollen aus Afghanistan und dem Irak, über die Verstrickungen einzelner Banken in dubiose Geschäftspraktiken im Vorfeld der Wirtschaftskrise bis hin zu hunderttausenden von geheimen Botschaftsberichten, die geheime Absprachen und politische Hintergrundinformationen aus der ganzen Welt liefern.

Doch hat das alles tatsächlich die Welt verändert? Hat Wikileaks wirklich eine neue Ära im Umgang mit Informationen eingeläutet, oder ist die Veröffentlichung von geheimen Dokumente viel mehr eine leichtsinnige Gefährdung von Menschenleben?

Der Streit über diese und ähnliche Fragen begleitet die Organisation Wikileaks seitdem sie selbst und ihre Arbeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Doch die grundsätzliche Frage nach dem Verhältnis von Transparenz, Information und Freiheit ist indes wesentlich älter. Vor über 200 Jahren
spricht Edmund Burke vor dem Englischen Parlament, das gerade dabei ist, Journalisten künftig neue Einblicke zu gewähren und fügt den klassischen drei Staatsgewalten bereits eine neue hinzu: "[...] but in the Reporters´ Gallery yonder, there sat a fourth estate more important far than they all" (Berry 2008: 44).

Diese vierte Gewalt, eine freie Presse, die nur informellen Charakter besitzt, ist seitdem aus modernen Demokratien kaum mehr wegzudenken. Dennoch bahnt sich in der praktischen Umsetzung der Kontrollfunktion, die als eine der wesentlichen Aufgaben der Presse verstanden werden kann, ein signifikanter Wandel an. "Die öffentliche Aufgabe, die [Journalismus] nach höchster Rechtsprechung wahrnehmen soll, [ist] inzwischen mit der Lupe [zu] suchen. Im gesamten Journalismus wird zunehmend die Kritikerrolle zur Disposition gestellt" (Weischenberg 2006: 18).

In diesem Kontext tritt Wikileaks an, einer zusehends in den Hintergrund rückenden Funktion wieder ins Zentrum des Journalismus und damit auch wieder ins Zentrum der Gesellschaft zu verhelfen.