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Wolfgang Herzog, Irena Wielgat, Merret Wohlrab
(Beteiligte)
Als Kind versklavt
Aus Lódz verschleppt nach Bielefeld - Erinnerungen an die Jahre der Zwangsarbeit in Deutschland
Herausgegeben von Herzog, Wolfgang; Wohlrab, Merret
2017. 288 S. 70 SW-Fotos. 24 cm
Verlag/Jahr: VERLAG FÜR REGIONALGESCHICHTE; FRAZA 2017
ISBN: 3-7395-1005-6 (3739510056)
Neue ISBN: 978-3-7395-1005-7 (9783739510057)
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Als Fünfzehnjährige wurde Irena Wielgat, geb. Ksiezak, im Krieg nach Deutschland verschleppt. In ihren Erinnerungen erzählt sie vom Alltag der Zwangsarbeit in einer Textilfabrik, von schwerer Krankheit und Flucht, von Erniedrigung und überraschender Hilfeleistung, von ihren Ängsten und Überlebensstrategien. Und sie hat viele Fotos, Lieder und Gedichte aus diesen Jahren aufbewahrt. 2008 hat sie den Ort ihrer Zwangsarbeit noch einmal besucht. Dies Buch ist ein Ergebnis ihrer neuen Verbindung nach Bielefeld.
Eberhard David: Geleitwort - 11
Jan Rydel: Gedanken über die Kriegserinnerungen von Irena Wielgat - 13
Wolfgang Herzog: Vorbemerkung der Herausgeber - 19
Merret Wohlrab: Einleitung - 23
Irena Wielgat geb.Ksiezak:
Als Kind versklavt
Aus Lódz verschleppt nach Bielefeld - Erinnerungen an die Jahre der Zwangsarbeit in Deutschland - 31
SELBSTZEUGNISSE, LIEDER, GEDICHTE
" Jene Jahre haben meinem Leben ein unauslöschliches Siegel eingeprägt." Irena Wielgat am 10.März 2008 im Rathaus Bielefeld - 117
"Mein Geist und mein ganzer Organismus mussten zur Ruhe kommen." Irena Wielgat über das Schreiben ihrer Erinnerungen - 123
Irena Wielgat über sich - 127
Lieder und Gedichte aus der Zeit der Zwangsarbeit - 135
BILDER UND DOKUMENTE - 155
Uwe Horst: Die Spinnerei Vorwärts - 211
Wolfgang Herzog: Über die Zwangsarbeit von Polinnen und Polen im Deutschen Reich von 1939-1945 - 231
Dokumente und Karten - 261
Tipps zur weiteren Lektüre - 273
Herausgeber, Autorinnen und Autoren, Übersetzerinnen und Übersetzer - 277
Dank - 283
Übersicht über die Abbildungen - 288
Von der friedenstiftenden Macht der Erinnerung Der Titel sagt eigentlich schon alles: Da ist ein 15jähriges polnisches Mädchen, das früh seine Jugend verliert und gewaltsam während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland deportiert wird, nach Westfalen. Ihre Erinnerungen an die Jahre der Zwangsarbeit in einer Bielefelder Textilfabrik hat Irena Wielgat kurz vor ihrem Tod 2016 in Warschau aufgeschrieben. Dieser sehr persönliche Bericht erzählt von Krankheit und Elend, von Demütigungen und Ängsten, aber auch von überraschender Hilfeleistung und Gesten der Solidarität. Fotos, Lieder und Gedichte, die in dieser Zeit entstanden, verlebendigen dieses bedrückende Protokoll, das Millionen anonymer Arbeitssklaven der deutschen "Herrenmenschen" nachträglich ein Gesicht gibt. Das Ganze wird eingerahmt von zwei historischen Exkursen, die die Geschichte der Bielefelder Spinnerei "Vorwärts" und das Schicksal der polnischen Zwangsarbeit in Deutschland während der Kriegsjahre vorbildlich kontextualisieren. Jahrzehntelang hat man hierzulande über das Leid, das Millionen unschuldiger Zivilisten erleiden mussten, hinweggesehen. Jetzt baut dieses in deutscher und polnischer Sprache erschienene Buch Brücken in einem bedrohten Europa. Volker Jakob, in: Westfalenspiegel 67, 2018 [erscheint wahrscheinlich in Heft 1