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Stand: 2020-02-01
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Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld


2017. 504 S. 4 Ktn. 25 cm
Verlag/Jahr: VERLAG FÜR REGIONALGESCHICHTE 2017
ISBN: 3-7395-1010-2 (3739510102)
Neue ISBN: 978-3-7395-1010-1 (9783739510101)

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In den elf Gemeinden und Städten des Kreises Coesfeld sind etwa 450 vor 1600 schriftlich bezeugte Ortsnamen überliefert. Die zahlreichen kleinen Siedlungseinheiten spiegeln das typisch westfälische Streusiedlungsgebiet. Da gab es Nusswälder (Nottuln), einen lebhaft fließenden Bach (Billerbeck) und einen Hügelwald (Goxel), aber auch ebene Gegenden (Empte), ein Feld in einer Niederung (Coesfeld), Siedlungen im Tal (Daldrup) und Feuchtgebiete (Rechede und Lette); es gab Felsen (Hamern), höher gelegene Wälder (Buldern und Olfen) und Rodungen (Rödder). Auch über die Siedlungstätigkeit der früheren Bewohner geben die Ortsnamen Auskunft, ob es sich nun um die Häuser der Leute des Liudo (Lüdinghausen), die Siedlung der Leute des Emmo (Emkum) oder die Siedlung des Bucki (Buxtrup) handelt. Einige sehr alte Namen weisen bis in die Anfänge der Besiedlung des Münsterlands zurück.
Vorwort - 9
Einleitung - 11
Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld - 23
Ortsnamengrundwörter und -suffixe - 413
Fachausdrücke - 439
Literatur-, Quellen- und Karten - 445
Register - 473
Übersichtskarte - hinterer Einbanddeckel
"Häuser der Leute des Liudo" Was heißt "Lüdinghausen"? Die Herleitung des Namens aus dem Geläut der Ortskirche, das bei der Überführung des Bischofs Liudger ertönt sei, gilt längst als erledigt. Denn den Namen gab es schon neun Jahre vor dem Tod des ersten Bischofs von Münster. Dr. Claudia Maria Korsmeier erklärt den Namen so: "Der Name Lüdinghausen bedeutet: Bei den Häusern der Leute des Liudo." Dieser Liudo war ein ortsansässiger Grundherr. Namenforscher und Heimatkundler interessieren sich für solche Herleitungen. Stets geht es darum, das erste Vorkommen solcher Ortsnamen nachzuweisen und im Kontext zu ergründen. Die Namenforschung, Namenkunde, Onomatologie oder Onomastik ist Bestandteil der Sprachforschung. Auf dieses Gebiet spezialisierte Germanisten befassen sich mit Namen. Autorin Claudia Maria Korsmeier hat sich in dreijähriger Arbeit die Ortsnamen im Kreis Coesfeld vorgenommen. Das Opus ist jetzt erschienen und deckt damit bereits den elften Kreis in Westfalen namenskundlich ab. Seit der Gebietsreform der 1970er Jahre umfasst der Kreis Coesfeld elf Gemeinden und Städte. Dank guter Quellenlage sind, wie Claudia Korsmeier berichtet, etwa 450 vor 1600 schriftlich bezeugte Ortsnamen überliefert: "Die zahlreichen kleinen Siedlungseinheiten spiegeln das typisch westfälische Streusiedlungsgebiet." Viele Namen sind sehr alt und gehen sogar bis in die Anfänge der Besiedlung des Münsterlands zurück. Die Artikel führen zunächst Quellen für die Erwähnung der Ortschaft oder Siedlung auf. Es folgt eine Übersicht über bisherige Deutungen und zum Schluss die eigene Deutung des Namens. Noch ein Beispiel gefällig? Bösensell, Ortsteil der Gemeinde Senden, taucht als Ortsbezeichnung bereits im frühen 10. Jahrhundert als "Basinseli" in den Urbarien des Klosters Werden auf. Es hat nichts mit "Böse" und auch nichts mit "Seele" oder "Siedlern" zu tun, sondern wird heute als "Wohnstätte des Boso" gedeutet. Johannes Loy, in : Westfälische Nachrichten, 30.3.2017
Claudia Maria Korsmeier, Dr. Geboren 1965 in Münster. Studium: Musikwissenschaft, Germanistik und Romanistik in Münster. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsunternehmen Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe - Onomastik im europäischen Raum (Münster) der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Veröffentlichungen zur Sprach- und Kulturgeschichte sowie zur Ortsnamenforschung. www.uni-goettingen.de/de/110105.html Bücher im Verlag für Regionalgeschichte: Die Ortsnamen des Kreises Soest, 2009 Die Ortsnamen der Stadt Münster und des Kreises Warendorf, 2011 Die Ortsnamen des Kreises Coesfeld, 2016 Leopold Schütte: Schulte, Weichbild, Bauerschaft, 2010