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Anne-Christin Lux

Das Erbe der Morloks


Untersuchungen über das Wirken einer Heilerdynastie im Nordschwarzwald. Dissertationsschrift
2017. 422 S. m. zahlr. Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: WAXMANN VERLAG GMBH 2017
ISBN: 3-8309-3655-9 (3830936559)
Neue ISBN: 978-3-8309-3655-8 (9783830936558)

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Die Entdeckung eines Handschriftenkorpus aus dem 18. sowie 19. Jahrhundert, der 2005 auf einem Bauernhof im Nordschwarzwald entdeckt wurde, bot Anlass zu dieser Untersuchung. Der volkskundlich sehr interessante und seltene Fund besteht u.a. aus Rezepturen zur Arzneiherstellung, Segens- und Beschwörungsformeln und Amuletten sowie Zauberzeichen. Diese Schriften befanden sich im Besitz der Familie Morlok, von der einzelne Vertreter bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht nur den Hof bewirtschafteten, sondern auch als Heiler bzw. Laienbehandler wirkten. Dieses vor Ort nicht in Vergessenheit geratene Wissen wurde nach dem Schriftenfund erneut aufgegriffen, wobei jedoch die - vor allem mediale - Aneignung der Heiler-Thematik in einer Verklärung der Akteure, traditioneller Heilweisen, alternativer Medizin usw. kulminierte. Deswegen werden in der Arbeit nicht nur die Schriften, sondern auch die gegenwärtige Rezeption der Heiler-Vergangenheit untersucht.
Die vorliegende Untersuchung wurde durch die Entdeckung eines außergewöhnlichen Corpus von Handschriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert inspiriert. Gefunden wurde es auf einem alten Bauernhof im Nordschwarzwald. Dort hatte man das Konvolut - bestehend aus Rezepturen, Segen, Beschwörungsformeln, Amuletten sowie magisch-sympathetischen Anweisungen - einst sorgsam versteckt. Wie man weiß, stammt es aus dem Besitz der Familie Morlok, von der sich einzelne Vertreter bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Heiler bzw. Laienbehandler betätigten. Ihr vor Ort nicht in Vergessenheit geratenes Wirken wurde nach dem Schriftenfund medial rasch aufgegriffen und erregte bald überregionale Aufmerksamkeit. Die Studie über "Das Erbe der Morloks" widmet sich daher nicht nur den historischen Papieren und ihren früheren Besitzern, sondern auch der gegenwärtigen Rezeption der Heiler-Vergangenheit und ihrer medialen Inszenierung. Dabei erfahren die aufgefundenen Schriften eine sorgsame Interpretation sowie weiterführende Kontextualisierung und werden darüber hinaus in ihrer zeitgenössischen Wirkung analysiert.
Lux, Anne-Christin
Anne-Christin Lux ( 1979), Dr. phil., studierte Kulturanthropologie/Volkskunde, Mittlere & Neuere Geschichte sowie Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihr Magisterstudium schloss sie mit einer Forschungsarbeit über die Dreckapotheke des Christian Franz Paullini (1643-1712) ab, von 2008 bis 2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mainz tätig. 2015 wurde sie hier im Fachbereich Philosophie und Philologie promoviert. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen u.a. medikale Alltagskultur, Erinnerungskultur sowie Religiosität und magisches Denken.