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Pierre Bergounioux, Margret Millischer, Werner Rappl (Beteiligte)

Ein Zimmer in Holland


Herausgegeben von Millischer, Margret; Rappl, Werner; Übersetzung: Millischer, Margret; Rappl, Werner
2017. 131 S. 201 mm
Verlag/Jahr: TURIA & KANT 2017
ISBN: 3-85132-866-3 (3851328663)
Neue ISBN: 978-3-85132-866-0 (9783851328660)

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In diesem kurzen, von der französischen Kritik vielbeachteten philosophischen Essay arbeitet Pierre Bergounioux in einer rasanten Durchquerung der europäischen Geschichte die besondere Rolle des Denkens von René Descartes vor dem historischen Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges heraus. Bergounioux sondiert die Vergangenheit nach den versteckten Wurzeln unserer Gegenwart im Hinblick auf die heute nach wie vor umstrittene politische Einigung des Kontinents. Francis Bacon und Spinoza treten als Weggefährten ebenso auf wie Shakespeare und Cervantes.
In knapper Montage gelingt es Bergounioux, die lebensgeschichtliche Entwicklung Descartes´, seine Reisen, Begegnungen und Auseinandersetzungen in den Salons und auf den Schlachtfeldern in Engführung mit seinen wissenschaftlichen und philosophischen Werken zu verweben.
Die Suche nach einem reinen Bewusstsein, das sich selbst hervorbringt und die Welt rational zu erfassen versteht, hat nicht unbeträchtliche Hindernisse zu überwinden. Der Rückzug in die relativ friedlichen und toleranten Niederlande bietet dabei ideale Voraussetzungen für die Geburt dieses Denkens.
Pierre Bergounioux, geb. 1949, zählt in Frankreich zu den wichtigsten Autoren der Nachkriegsgeneration. Sein umfangreiches Werk umfasst Romane, Essays, literaturkritische Texte und Tagebücher. Immer wieder widmet er sich den Fragestellungen des Ursprungs und der Entwurzelung, im geographischen wie auch im ontologischen Sinn. Wenn Bergounioux die Vergangenheit durchstreift, so sucht er nach den geheimen Wurzeln des Ursprungs im Boden, in der Landschaft, nach der Genese aus dem Untergrund unseres Lebens, wie er es in seinem Werk Geologies (Galilée, 2013) selbst nannte. Die Kindheit und die Zeit bilden zwei Pole zwischen denen sich sein häufig autobiographisch grundiertes literarisch-philosophisches Schaffen seit über 30 Jahren entfaltet. Neben seiner langjährigen Lehrtätigkeit und intensiven Auseinandersetzung mit Entomologie und afrikanischer Kunst trat er auch mit einem umfangreichen Oeuvre als Bildhauer in die Öffentlichkeit. Margret Millischer arbeitet als Übersetzerin und Dol
metscherin sowie als Lehrbeauftragte am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien. Übersetzungen u.a. von Jean-Michel Maulpoix, Bernard No‰l, Driss Chra‹bi. Werner Rappl ist Theaterwissenschaftler und Übersetzer sowie Mitgestalter von Ausstellungen vor allem zu Aby Warburgs Mnemosyne-Atlas; Katalogbeiträge zu Aby Warburg, Guy Debord, Alexander Kluge, Übersetzungen u.a. von Daniel Defoe, Jean-Fran‡ois Lyotard, Jacques Derrida.