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Alexander Gumz, Andreas Töpfer (Beteiligte)

barbaren erwarten


Gedichte
Illustration: Töpfer, Andreas
2017. 80 S. Mit Posterumschlag,. 21 cm
Verlag/Jahr: KOOKBOOKS 2017
ISBN: 3-937445-86-2 (3937445862)
Neue ISBN: 978-3-937445-86-1 (9783937445861)

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versuchen, durchlässig zu werden für sprache, sprachen. sätze verwenden wie gesten. nein: nichts verwenden, nichts benutzen. nur hinstellen, gegeneinander stellen, entstehen lassen. gedichte: tickende tonspuren, lauschende apparate.
überlegen, ob sound und typografie recht behalten. recht behalten insgesamt für wenig wichtig halten. sich selbst aufschneiden, neu zusammensetzen. begreifen wollen, ein betasten mit sätzen.
mut finden im mehrdeutigen: konkret, nicht paraphrasierbar. wie ein geruch, ein lichtwert, ein foto, ein lied. politisches und privates ineinander spiegeln, diskursives und poetisches. ich sagen und ich meinen. wir sagen und auf wir hoffen.
landschaften lieben, sie beklagen: autobahnen und feldwege, tiere ohne pelz. kapitalismus nicht kapieren. apokalypsen besingen mit kalauern. das surreale schimmern von bürogebäuden, die offenen poren eines bahnhofs. flecken, wasserzeichen auf der haut.
gelesen werden können. anders gelesen werden können. muster, analogien und auflösungen. rauschen, flüstern und gebrüll. blaues licht, nachts, aus einem schwimmbecken.

- Alexander Gumz
hintergrundrauschen

frische schrittfolgen: lob hier, sternenstaub da. liveschaltung in die schichten der erde.
wir kippen schnaps nach verstandener arbeit.
im osten stellwände, aus jahrhunderten gezogen.
widerspruch regt sich: gemurmel, anfangs kaum zu hören.
wie viele strategien muss ich erfinden für die verhinderung von vaterland?
einer, der sonst nie was sagt, lehnt an meinem gartenzaun.
neben ihm beginnt wald, leuchtend und kühl, drehen sich kompasse im kreis.

danach die einschläge

langsam tickt sie, zieht sich an ihren nägeln in die höhe.
ihre umgebung spricht mit ihr: einschläge auf der haut.
abrollen, herz vorführen. und wischen,
wischen, damit alles glaubhafte verschwindet.
eine ins bild gestreckte macht. sie spuckt aus,
lässt sich auf die füße fallen, faust zum himmel: fickt euch.
ich kann fliegen, dreh meinen antrieb zur finsteren seite.
solche sätze sitzen ihr im nacken, als gewehr.
sie spult sich vorwärts, symmetrisches signal.
nichts attackiert ihre bewegungen. kein marsch, kein tango.
ein moskito voller fell ist sie. dreimal angeschossen,
null mal tot. besser ihr ein glas hinhalten als landesliebe zu begehen.
dieser unsinn kommt mit jaulen. sie zeigt ihm,
wie man insekten richtig simuliert. ihr panzer zischt.
zum abschied schraubt sie sich zusammen,
eine ordnung, atemlos.