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Stand: 2020-02-01
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Konrad Schuberth

Ernst Vollbehr - Maler zwischen Hölle und Paradies


Eine illustrierte Biographie
2017. 864 S. Farb- und s/w-Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: MITTELDEUTSCHER VERLAG 2017
ISBN: 3-9546272-2-1 (3954627221)
Neue ISBN: 978-3-9546272-2-6 (9783954627226)

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Der aus einfachen Verhältnissen stammende, national-konservativ gesinnte Ernst Vollbehr (1876-1960) ist zeitlebens von der künstlerischen Arbeit und dem Streben nach gesellschaftlichem Aufstieg besessen. Er etabliert sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Freiluft-, Landschafts- und Expeditionsmaler. Im exotischen Kolonialthema findet er eine Nische, die er clever vermarktet. Als der Weltkrieg losbricht, geht er als Kriegsmaler an die vorderste Front, knüpft hier Kontakte zu führenden Eliten des Kaiserreichs. Mit dem Zusammenbruch der Monarchie lösen sich Themen und Gönner buchstäblich in Luft auf. Vollbehr gerät in eine Krise. Zur nunmehrigen Weimarer Republik findet er kaum Zugang.
Das "Dritte Reich" knüpft schließlich an nationalistisch-chauvinistisches Gedankengut der alten Zeit an, lockt mit raschem Wirtschaftsaufschwung und sozialen Wohltaten. Vollbehr nutzt die sich eröffnenden Chancen, baut Beziehungen zu Entscheidungsträgern in Staat und NSDAP auf. Der Untergang des Nazireiches ist die letzte Zäsur im Leben des Künstlers; wie viele seiner Landsleute verdrängt, verklärt und verschleiert er seine jüngste Vergangenheit. Mit der Bundesrepublik kann der längst im Rentenalter Befindliche wenig anfangen. Seine Ausstellungstätigkeit wird behindert, der Verkauf seines verbliebenen Bilderwerkes an westdeutsche Institutionen scheitert.
Konrad Schuberth erkundet erstmalig die spannende Vita des kaum mehr bekannten Künstlers in einer reich bebilderten Biographie. Dank Recherchen bei mehr als 250 Archiven, Museen, Bibliotheken und Vereinen sowie Kontakten zu über 500 Zeitzeugen, Historikern, Kunsthistorikern, Sammlern und Vollbehr-Verwandten ist es gelungen, Leben und Werk Vollbehrs umfassend zu beleuchten. Zutage kam eine Vita, die auf das Engste mit den großen gesellschaftlichen Umbrüchen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verknüpft ist.
Konrad Schuberth, geb. 1960. Nach dem Studium der Geografie in Halle und Berlin ab 1985 Tätigkeit in Geofernerkundung und im Geologischen Landesdienst. Neben fachlichen Veröffentlichungen zur regionalen Geologie Sachsen-Anhalts und zum Naturschutz Aufsätze zu Themen der deutschen Kunst- und Kolonialgeschichte.