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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Göran Gnaudschun, Anne Heinlein (Beteiligte)

Wüstungen; Razed Structures


Katalog zur Ausstellung im Haus am Kleistpark Berlin, 2017
Herausgegeben von Heinlein, Anne; Gnaudschun, Göran
2017. 176 S. m. 120 Farb- u. Duplex Fotos. 28 cm
Verlag/Jahr: DISTANZ 2017
ISBN: 3-9547618-1-5 (3954761815)
Neue ISBN: 978-3-9547618-1-4 (9783954761814)

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Geschleifte Orte
Anne Heinlein (geb. 1977) und Göran Gnaudschun (geb. 1971) tauchen mit ihrem Buch "Wüstungen" tief in die jüngere deutsche Geschichte ein. Zwischen 1952 und 1988 wurden entlang der innerdeutschen Grenze auf DDR-Seite über einhundert Dörfer, Höfe, Weiler und Einzelgehöfte dem Erdboden gleichgemacht. Sie störten das freie Schussfeld, waren schlecht zu bewachen oder standen einfach zu nah an der Grenze. Die Menschen, die dort lebten, wurden zwangsweise umgesiedelt, dabei verloren sie ihre Heimat für immer. Gnaudschun und Heinlein haben an diesen Orten fotografiert, Texte geschrieben, Gespräche mit Zeitzeugen geführt, gemeinsam mit ihnen in Fotoalben geblättert und viel Zeit in den Archiven von Stasi, Grenztruppen und Bundesgrenzschutz verbracht. Die gesammelten Fotos, Karten und Dokumente sind integraler Bestandteil des Buches, das verschiedenste Zeitebenen miteinander verknüpft. Im bewusst freien Umgang mit dem dokumentarischen Material wird deutlich, dass große abstrakte Pläne immer auch persönliche Auswirkungen haben. Bilder und Texte thematisieren das Vergehen von Zeit, den Umgang mit Erinnerung und die Bedeutung von Flucht und Vertreibung als Auswirkungen der innerdeutschen Grenze.
In their book "Wüstungen," Anne Heinlein (b. 1977) and Göran Gnaudschun (b. 1971) delve deep into recent German history. Between 1952 and 1988, the authorities razed more than a hundred villages, farms, hamlets, and homesteads on East German territory near the border with West Germany. The structures were in the way of a clear field of fire, difficult to guard, or simply too close to the line of demarcation. The people who lived there were forcibly resettled, forever losing their homes. Gnaudschun und Heinlein traveled to these localities to take photographs and write; they interviewed contemporary witnesses and asked them to see their photo albums. They also spent a lot of time in the archives of the Stasi, the border troops, and the West German border police. The photographs, maps, and documents they gathered are an integral component of the book, ranging freely across different historical strata. The deliberately unscholarly use of the documentary material highlights how abstract grand schemes always also impact individuals; some people contrive these plans and implement them while others suffer the consequences. Images and texts examine the passage of time, the way people live with their memories, and the significance of flight and expulsion as repercussions of the inner German border.