Neuerscheinungen 2017Stand: 2020-02-01 |
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Viktor Heese
Renditestarke Anleihen in der Niedrigzinsphase. Grundlagen, Anlagestrategien, Musterdepots
2017. 180 S. 63 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2017
ISBN: 3-9614655-8-4 (3961465584)
Neue ISBN: 978-3-9614655-8-3 (9783961465583)
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Auch heute kann mit Anleihen noch eine Jahresrendite von 4 bis 5 % erzielt werden. Wie das geht, zeigt der vorliegende Wegweiser, der folgende Fragen beantwortet:
Wie findet man sich als Anleihensucher im Informationsdschungel, z.B. im Internet, zurecht (Ordnungsphase)?
Welche Anlagestrategien sind bei Anleihen erfolgsversprechend (Informationsphase)?
Wie baut man ein Musterdepot auf, mit dem die Anlagetechniken geübt werden können, bevor echtes Geld eingesetzt wird (Prüfungsphase)?
Darüber hinaus werden allgemeine Fragen wie "Von welchen Faktoren hängen Zinsen und Anleihenkurse ab?" oder "Gibt es bald eine Zinswende?" behandelt.
Textprobe:
Kapitel C. Wo gibt es heute noch attraktive Renditen? (praktischer Teil):
1. Aufbau eines Musterdepots in 5 Schritten:
Im praktischen Teil des Buches erfahren wir, wie mit Anleihen gutes Geld verdient werden kann. Die Frage wo hohe Renditen zu erzielen sind ist banal, wenn der Risikoaspekt ausgelassen wird. Jeder Anleger weiß, dass bankrotte Länder, wie Griechenland, bei einer Neuemission mehr an Zinsen zahlen müssen und ihre Altanleihen im Markt mit hohem Abschlag gehandelt werden. Der Grund liegt in der extremen Ausfallwahrscheinlichkeit des Investments. Ein Totalausfall von 100% bleibt zwar eine Seltenheit, aber die in Moratorien "erzwungenen Nachlässe" (Teilausfälle) bei Hochzinsanleihen kommen schon wesentlich häufiger vor. Auf der anderen Seite wird der Privatinvestor in heutiger Niedrigzinsphase kaum etwas verdienen, wenn er ganz auf "Nummer sicher" geht und in Bundesanleihen investiert. Rendite oder Sicherheit - das ist sein Dilemma. Damit auch der Investor nach dem Anleihenkauf ruhig schlaffen kann, muß er eine richtige Kombination aus Rendite und Risiko wählen. Erste Hinweise lieferte ihm die Risiko-Rendite-Matrix in Abbildung 3.
Bevor er also konkret echtes Geld investiert, ist es ratsam - wie bei einem Fahrschüler und den Fahrstunden, die er absolvieren muss - mit virtuellem Geld in einem Musterdepot zu üben. Er verwendet bei seiner Konstruktion das bis dato erlernte theoretische Grundlagenwissen und gestaltet sinnvollerweise den Investmentprozess in fünf Schritten, die unten beschrieben werden.
Schritt 1: Formulierung von Anlagezielen (Phase der Willensbildung).
Schritt 2: Den Markt beobachten (Informationsphase).
Schritt 3: Identifizierung der Depotkandidaten (Ideenphase).
Schritt 4: Konstruktion des Musterdepots (Umsetzungsphase).
Schritt 5: Das eigentliche Depotmanagement (Verwaltungs- und Kontrollphase).
2. Schritt 1: Formulierung der Anlageziele (Willensphase).
Das bei jeder Wertanlage trivial formulierte Anlageziel "Geld verdienen" klingt zu allgemein und ist zu spezifizieren. Im Anleihebereich lassen sich 4 klassische Ziele ausmachen, die nach der absteigenden Bedeutung und der Nennung der Anlagezeit kurz beschrieben werden.
- reguläre Zinseinküfte (unbestimmte Anlagezeit).
- Sparen für die Altersvorsorge (Langfristanlage).
- Kursgewinne (kurz- und mittelfristige Anlagezeit, in Extremform Trading und sogar Spekulation).
- Kauf eines interessanten Finazproduktes ("unechtes" Anlageziel) oder einfache Neugierde bzw. Sympatie (Emerging Markets).
Die Sympatie für die einzelnen Ziele wird vom Alter des Investors (jung, alt) sowie seiner Risikobereitschaft (risikofreudig, risikoavers) abhängen. Auch das ist allgemein bekannt. Zudem werden in der Praxis - das zeigen die Anlegerbefragungen - die Zielvorgaben niemals in "reiner Form" sondern vielmehr als Mischvarianten vorkommen.
Die Formulierung der Anlageziele und die Konstruktion der darauf aufbauenden Musterdepots entspricht demnach der individuellen Veranalagung des einzelnen Investors. Der Phantasie des Konstrukteurs sind hiernach kaum Grenzen gesetzt. Letztendlich liessen sich Tabellenwerke konstruieren, die per saldo beide Gesichspunkte kombiniert wiedergeben aber keinen neuen Erkenntniswert liefern. Vielmehr ist es sinnvoller auf einige logische Konsequenzen der Wahl der Anlageziele im Investmentprozess hinzuweisen.
- an "ordentliche" reguläre Zinsenkünfte (z.B. 5% jährlich) werden sich die Anleger in der Vergangenheit schnell gewöhnt haben und streben diese Marke auch in der heutigen Niedrigzinsphase an. Erfahrene Marktteilnehmer bleiben geduldig und werden eventuell dazuwarten, falls ihnen der Anleihemarkt diese Rendite (noch?) nicht bieten kann. Diese Profis werden kaum in konkurrierenden Anlagen (z.B. Aktien) konstante Erträge suchen, sondern auf eine Wende am Rentenmarkt warten.
- bei jedem Sparziel - primär für die Altersvorsorge - wird eine numerische Größe anvisiert (siehe: Beispiele 7 und 8). Ei