Mit der Errichtung des Single Supervisory Mechanism (SSM) hat der europäische Gesetzgeber die Aufsichtslandschaft der Eurozone fundamental umgewälzt und prudentielle Verantwortlichkeiten bei der Europäischen Zentralbank konzentriert. Diese beispiellose Supranationalisierung nimmt Gerrit Tönningsen zum Anlass, die institutionelle Verfassung der europäischen Bankenaufsicht grundlegend zu untersuchen. Unter Einbeziehung fiskalföderalistischer Einsichten entwickelt er zunächst die Determinanten einer effizienten Verteilung aufsichtlicher Zuständigkeiten in Mehrebenensystemen. Aus ihnen leitet er sodann ein normatives Ideal für eine europäische Aufsichtsarchitektur ab, das schließlich den Maßstab für die Bewertung der positivrechtlichen Kompetenzordnung inner- und außerhalb der Währungsunion bildet. Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis 2018 der Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland ausgezeichnet.