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Aleida Assmann
Erinnerungsräume
Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses
2018. 424 S. mit 15 Abbildungen. 194 mm
Verlag/Jahr: BECK JURISTISCHER VERLAG 2018
ISBN: 3-406-72990-8 (3406729908)
Neue ISBN: 978-3-406-72990-4 (9783406729904)
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Nicht nur Individuen, sondern auch Kulturen bilden ein Gedächtnis aus, um Identitäten herzustellen, Legitimation zu gewinnen und Ziele zu bestimmen. Aleida Assmann fragt nach den verschiedenen Aufgaben kultureller Erinnerung, ihren Medien (wie Schrift, Bilder oder Denkmäler) sowie nach den Formen des Umgangs mit gespeicherten Wissen, bei denen neben Politik und Wissenschaft auch der Kunst eine wachsende Bedeutung zukommt.
Seit Jahrtausenden treffen Menschen Vorkehrungen, um vergangenes Wissen zu konservieren. Woher kommt dieses Interesse am Aufbau von Erinnerungsräumen? Wie werden Erinnerungen, die doch zunächst immer individuell sind, allgemein verbindlich? Wie nutzt man solche Erinnerungen - zur Bestätigung der Gegenwart, zum Anstoß einer Erneuerung oder zur Relativierung des eigenen Standpunkts? Und wie wirken sich die Medien der Erinnerung wie Buchdruck, Photographie oder digitale Speicherung auf die kulturellen Erinnerungsräume aus? Um diese Fragen zu beantworten, überschreitet Aleida Assmann souverän die Grenzen der Nationen, Epochen, Künste und wissenschaftlichen Disziplinen. Und obwohl literarische Texte im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen, kommen ebenso historische, kunsthistorische, philosophische und psychologische Fragen zur Sprache.
INHALT
Einleitung
Erster Teil: FUNKTIONEN
I. Das Gedächtnis als ´ars´ und ´vis´
II. Die Säkularisierung des Andenkens - Memoria, Fama, Historia
III. Der Kampf der Erinnerungen in Shakespeares Historien
IV. Wordsworth und die Wunde der Zeit
V. Gedächtniskisten
VI. Funktionsgedächtnis und Speichergedächtnis - Zwei Modi der Erinnerung
Zweiter Teil: MEDIEN
I. Zur Metaphorik der Erinnerung
II. Schrift
III. Bild
IV. Körper
V. Orte
Dritter Teil: SPEICHER
I. Archiv
II. Dauer,Verfall,Rest - Konservierungsprobleme und die Ökologie der Kultur
III. Gedächtnis-Simulationen im Brachland des Vergessens - Installationen von Gegenwartskünstlern
IV. Das Gedächtnis als Leidschatz
V. Jenseits derArchive
Schluss: Zur Krise des kulturellen Gedächtnisses
Bibliographische Notiz
Register
Aleida Assmann ist Professorin em. für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Sie hat außerdem in Los Angeles, Princeton, Houston, Chicago, Wien und an anderen Orten gelehrt und geforscht und wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Max-Planck-Forschungspreis (2009), Ernst-Robert-Curtius-Preis (2011), A.H.-Heineken-Preis für Geschichte (2014), Karl-Jaspers-Preis (mit Jan Assmann, 2017), dem Balzan Preis (mit Jan Assmann, 2017) sowie dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (mit Jan Assmann, 2018). Neben dem Standardwerk "Erinnerungsräume" (C.H.Beck Paperback, 2018) erschienen bei C.H.Beck von ihr "Der lange Schatten der Vergangenheit" (3. Aufl. 2018), "Geschichte im Gedächtnis" (2. Aufl. 2014) und "Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur" (2. Aufl. 2016).