Neuerscheinungen 2018Stand: 2020-02-01 |
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
|
Herderstraße 10 10625 Berlin Tel.: 030 315 714 16 Fax 030 315 714 14 info@buchspektrum.de |
Christoph Bothe, Thomas Brechenmacher
(Beteiligte)
Bruno Blau
Ein deutsch-jüdisches Leben.
2018. 190 S. Frontispiz; 190 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2018
ISBN: 3-428-15559-9 (3428155599)
Neue ISBN: 978-3-428-15559-0 (9783428155590)
Preis und Lieferzeit: Bitte klicken
Die Biographie schildert das Leben des deutsch-jüdischen Demoskopen und Pioniers der statistischen Wissenschaft, Bruno Blau (1881-1954). Aber nicht allein Blaus wissenschaftliche Leistung steht im Mittelpunkt des Buches. Es begreift darüber hinaus die Biographie Blaus als ein "typisches" deutsch-jüdisches Schicksal zwischen akademischer Bürgerlichkeit, Existenzvernichtung durch das NS-Regime, Überleben, Exil und Rückkehr nach Deutschland. Die Geschichte des Menschheitsverbrechens an den europäischen Juden spiegelt sich auf bewegende Weise im Leben des deutschen Juden Bruno Blau.
Bruno Blau (1881-1954) war ein Pionier der statistischen und demoskopischen Erforschung des Judentums in den Jahren des sozialwissenschaftlichen Aufbruchs nach 1900. Hauptberuflich Rechtsanwalt und Notar in Berlin, blieb Blau der Statistik auch in den Jahren der Verfolgung und des Exils treu. Er verfaßte Standardwerke zur Bevölkerungsstruktur der Juden in Deutschland und der Tschechoslowakei, zur Sondergesetzgebung des nationalsozialistischen Staates gegen die Juden und zu deren Lebenssituation unter dem Terror des NS-Regimes. Jenseits des Wissenschaflichen kommt der Biographie Blaus aber eine weitere, individuelle wie auch typische Bedeutung zu: Sie steht für ein "deutsch-jüdisches Leben" zwischen akademischer Bürgerlichkeit und Existenzvernichtung durch das nationalsozialistische Unrecht. Blau, der nach 1933 seinem Beruf in Deutschland nicht mehr nachgehen konnte, versuchte in Karlsbad und Prag neu Fuß zu fassen. Von der Gestapo in Prag aufgegriffen, überlebte er als einer der letzten Juden in Berlin im jüdischen Krankenhaus. 1947 zusammen mit seiner Frau nach New York ausgewandert, konnte er dort nicht mehr heimisch werden und kehrte 1954 nach Deutschland zurück. Die vorliegende Biographie beleuchtet dieses exemplarische "deutsch-jüdische Leben" anhand neuer Archivquellen und macht einen autobiographischen Schlüsseltext Blaus aus dem Prager Exil zum ersten Mal nach 80 Jahren wieder greifbar.
Ein Leben zwischen Recht und Wissenschaft
Vom Bürgerlichen Gesetzbuch zur Statistik der JudenJüdische Statistik in Berlin: Verein - Verband - "Bureau" - Zeitschrift
Blaus Judentum
Rechtsanwalt
Not und Schrecken
Emigration, Remigration, Wiedergutmachung
Epilog
Anhang
Bruno Blau [unter Pseudonym: Ibn Asrak], An den Rand geschrieben. Erinnerungen aus einer bewegten Zeit [1938]
Quellen- und Literaturverzeichnis, Personenregister
"An Bruno Blau wird mit der vorliegenden Studie würdig erinnert." Max Bloch, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 3/2019