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Götz König
Studien zur Rationalitätsgeschichte im älteren Iran
Ein Beitrag zur Achsenzeitdiskussion
2018. VIII, 244 S. 5 Tabellen, 1 Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: HARRASSOWITZ 2018
ISBN: 3-447-10986-6 (3447109866)
Neue ISBN: 978-3-447-10986-4 (9783447109864)
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Obgleich sich der Gedanke einer euro-asiatischen Achsenzeit bis auf den Pionier der Iranistik Anquetil Duperron zurückführen lässt, so spielt der antike Iran in der von Karl Jaspers begründeten Achsenzeittheorie des 20. Jahrhunderts, die um die Erfassung und Erklärung von ´Rationalität´ kreist, in der Regel nur eine Nebenrolle.
Götz König stellt in seinen Untersuchungen zur altiranischen Rationalitätsgeschichte zunächst heraus, welche theorieimmanenten Momente in Jaspers Basistext Vom Ursprung und Ziel der Geschichte (1949) dieses Vergessen begünstigt haben können. In Beispielanalysen wird gezeigt, wie durch minimale Veränderungen des Rituals, durch einen Wandel in der Konstellation geistiger Vermögen oder durch die Ersetzung eines metaphysischen durch einen rechtlichen Ordnungsbegriff Wege (im antiken Ost- wie sodann West-Iran) eröffnet werden, die sich auf bestimmte axiale Zentralkategorien hin ausrichten. Eine abschließende Studie zur Dialektik der Achsenzeit zeigt, wie die Periode der Achämeniden (6.-4. Jahrhundert v.Chr.) zwar in verschiedener Hinsicht als die eigentliche Achsenzeit Irans betrachtet werden kann, letztlich aber die eigenen, von ihr aufgestellten rationalen Maßstäbe verfehlt und verkehrt.