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Stand: 2020-02-01
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Gerhard Kurz

Hermeneutische Künste


Die Praxis der Interpretation
1. Aufl. 2018. 2018. vii, 285 S. 2 SW-Abb., 2 Farbabb. 235 mm
Verlag/Jahr: J.B. METZLER 2018
ISBN: 3-476-04685-0 (3476046850)
Neue ISBN: 978-3-476-04685-7 (9783476046857)

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Wir interpretieren nicht nur Texte und haben dafür eine besondere "hermeneutische Kunst" (Schleiermacher) entwickelt, sondern wir interpretieren auch die Welt um uns. Die Untersuchung geht der Frage nach, welche expliziten und impliziten Regeln in der Praxis der Interpretation angewandt werden. Der erste Teil klärt u.a. den Begriff der Interpretation, das Verhältnis von Lesen und Interpretieren und analysiert die traditionelle Metaphorik der Interpretation. Im zweiten Teil werden Paradigmen der Interpretation untersucht: die mantische Deutung von Orakeln und Träumen, die philologische Interpretation literarischer Texte, die alltägliche Deutung einer Physiognomie und die kriminalistische Deutung von Spuren. Im Horizont von Rhetorik, Philologie und Hermeneutik werden in den folgenden Kapiteln antike, mittelalterliche und neuzeitliche, jüdische und christliche Interpretationslehren und danach die neuzeitliche Entwicklung der Hermeneutik als Wissenschaft behandelt. Das Abschlusskapitel fasst Regeln der Interpretation von Texten zusammen.
Gliederung

I. Einleitung

II. Interpretation

II.1. Begriff der Interpretation, äquivalente und verwandte Begriffe

II.2. Interpretationsgemeinschaften

II.3. Gattungen der Interpretation

III. Metaphorik der Interpretation

IV. Lesen und Interpretieren

IV.1 Wer liest, interpretiert
IV.2 Explizites, implizites Wissen, Inferenzen, Rahmen

V. Paradigmen

V.1 Die athenische Polis interpretiert ein Orakel aus Delphi

V.1.1 Die hölzerne Mauer

V.1.2 Mantische Deutungskunst

V.2 Josef interpretiert den Traum Pharaos

V.2.1 Artemidors Traumkunst

V.2.2 Freuds Traumdeutung

V.3 Sokrates und Protagoras interpretieren ein Gedicht

V.3.1 Die Intention des Autors

V.4 Die Grotte der Nymphen: Porphyrios interpretiert eine Passage aus der Odyssee

V.4.1 Antike Allegorese

V.5 Lavater interpretiert Porträts von Goethes Physiognomie

V.5.1 Lavaters physiognomisches Programm: Wissenschaft und Kunst

V.5.2 Goethe: Porträts eines Genies

V.5.3 Tradition und Folgen des physiognomischen Programms

V.6 Sherlock Holmes interpretiert Spuren

V.6.1 Spuren, Indizien, Symptome

VI. Rhetorik und Hermeneutik

VI.1 Rhetorik und Philologie

VI.2 Antike und mittelalterliche Interpretationslehren

VI.2.1 Homer aus Homer interpretieren

VI. 2.1.1 Kontext, Parallelstellen
VI.2.2 Accessus ad auctores : Zugang zu den Autoren

VI.2.3 Auslegung eines Gesetzes

VII. Auslegung der Thora und der Bibel

VII.1 Rabbinische Auslegung der Thora

VII.1.1 Die herrschende Meinung

VII.2 . Frühe christliche Auslegung der Bibel

VII.2.1 Augustin: Regeln für den Umgang mit der Hl. Schrift

VII.2.2 Jüdische und christliche Allegorese

VII.3 Reformatorische Auslegung der Bibel

VII.3.1 Luther: Die Bibel aus der Bibel interpretieren

VIII. Hermeneutik als Wissenschaft und Kunst

VIII.1 Die Entstehung der Hermeneutik in der Neuzeit

VIII.1.1 Authentische und hypothetische Gewissheit in der Interpretation

VIII.1.2 Stellenhermeneutik

VIII.1.3 Pluralismus der Perspektiven

VIII.1.4 Sich in einen Autor, sich in eine Zeit versetzen

VIII.2 Die Seele aller hermeneutischen Regeln: Billigkeit

VIII.3 . Romantische Hermeneutik

VIII.3.1 Der Eindruck des Ganzen

VIII.3.2 Interpretation als Rekonstruktion

VIII.3.2.1 Der Autor als Mischfigur

VIII.3.3 Savigny

VIII.3.4 Schleiermacher

VIII.3.5 Hermeneutischer Zirkel

VIII.3.6 Den Autor besser verstehen als er sich selbst verstanden hat

IX. Philosophische Hermeneutik

X. Interpretation literarischer Texte: Maximen, Regeln, Methoden

X.1 Maximen

X.2 Entdeckungsprozedur - Rechtfertigungsprozedur

X.3 Regeln, Methoden

X.4 Einige Ratschläge

XI. Literaturverzeichnis