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Christopher Degelmann
Squalor
Symbolisches Trauern in der Politischen Kommunikation der Römischen Republik und Frühen Kaiserzeit. Dissertationsschrift
2018. 361 S. 4 schw.-w. Fotos. 240 mm
Verlag/Jahr: FRANZ STEINER VERLAG 2018
ISBN: 3-515-11784-9 (3515117849)
Neue ISBN: 978-3-515-11784-5 (9783515117845)
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Warum trauerten römische Senatoren ständig? Vielfach berichten antike Quellen davon, dass die Römer Trauergewänder anlegten, sich einen Bart wachsen ließen, bisweilen hemmungslos weinten und sich in Verzweiflung sogar die Kleider vom Leib rissen - typische Bestandteile römischer Trauerkultur, ohne dass ein Todesfall vorlag. Christopher Degelmann geht in seiner Studie diesem Phänomen nach, indem er einerseits aufzeigt, wie fest Zeichen und Gesten des Trauerns in der römischen Politik zwischen 200 v. und 69 n. Chr. verankert waren, auch wenn sie in ihrer Wahrnehmung und Bewertung immer ambivalent blieben. Andererseits untersucht Degelmann den gezielten Einsatz solcher Szenen durch antike Literaten und stellt die verschiedenen Ausdrucksformen von Trauer zusammen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass Angehörige der Oberschicht einige Symbole des Trauerns mit einem breiten Spektrum anderer Elemente aus der römischen Lebenswelt kombinierten, um ihren Standpunkt in der politischen Auseinandersetzung zu festigen oder Gegner zu sabotieren. So entsteht ein neues Bild der politischen Kultur im alten Rom.
"Degelmann hat eine lesenswerte Studie vorgelegt, die in methodisch sauberer Art und Weise einen bedeutenden Teilaspekt der politischen Kultur der römischen Republik in seiner ganzen Tiefe und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. ´Squalor´ stellt einen in jeglicher Hinsicht begrüßenswerten Beitrag zu den aktuellen Debatten der römischen Republikforschung dar." Jan-Markus Kötter Bonner Jahrbücher 217, 2017 20190904
Degelmann, Christopher
Christopher Degelmann studierte Geschichte, Religions- und Literaturwissenschaft. Gegenwärtig ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Zuvor forschte er an der Georg-August-Universität Göttingen und am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien. Seine Interessen umfassen unter anderem die politische Kultur des alten Roms und antike Religionsgeschichte.