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Christine Battermann, Sibylle Lewitscharoff, Najem Wali (Beteiligte)

Abraham trifft Ibrahîm. Streifzüge durch Bibel und Koran


Übersetzung: Battermann, Christine
2018. 309 S. 220 mm
Verlag/Jahr: SUHRKAMP 2018
ISBN: 3-518-42791-1 (3518427911)
Neue ISBN: 978-3-518-42791-0 (9783518427910)

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Eine hochdramatische Szene: Der Vater beugt sich über den wehrlosen Jungen, das Messer blitzt in seiner Hand - da befiehlt ihm im letzten Moment ein Engel, statt des eigenen Sohnes einen Widder zu opfern. Die biblische Geschichte von Abraham und Isaak ist bekannt. Dass sie dem Philosophen Kierkegaard eine schlaflose Nacht am Berliner Gendarmenmarkt bescherte, in deren Verlauf ihm eine göttliche Maus erschien, um Fragen der Barmherzigkeit zu erörtern - das weiß nur Sibylle Lewitscharoff. Was wiederum der Koran aus diesem Stoff macht, wie er Isaak auf einen der hinteren Ränge verweist und dafür Abrahams Erstgeborenen Ismail hervorhebt, davon erzählt uns Najem Wali.

Von Abraham bis Eva, von Moses bis zum Satan: Neun Figuren aus Bibel und Koran haben die sprachmächtige Religionswissenschaftlerin Sibylle Lewitscharoff und der irakisch-deutsche Autor Najem Wali, "ein Freigeist und Moralist gleichermaßen" (Deutschlandfunk), ausgewählt. Deren Geschichten gehen die beiden aus ihrer je eigenen Sicht nach, temperamentvoll, engagiert, auch augenzwinkernd. Mit dem geplagten Hiob fragen sie nach der göttlichen Gerechtigkeit, mit Jona, dem ängstlichen Wal-Reisenden, nach Mut und Toleranz und berühren mit ihrem Dialog zwischen den Weltreligionen die Krisengebiete unserer Zeit.
"Die Streifzüge durch Bibel und Koran, die Sibylle Lewitscharoff und Najem Wali in ihrem Buch Abraham trifft Ibrahim unternehmen, sind hilfreich und wichtig für ein friedliches Miteinander. Denn sie zeigen, wie eng verwoben die drei Religionen eigentlich sind und dass nur das Nichtwissen darüber zu Lagerbildung und Feindseligkeit führt."
Raimund Kirch, Nürnberger Zeitung 26.06.2018
Lewitscharoff, Sibylle
Sibylle Lewitscharoff, 1954 in Stuttgart als Tochter eines bulgarischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, studierte Religionswissenschaften in Berlin, wo sie, nach längeren Aufenthalten in Buenos Aires und Paris, heute lebt. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Buchhalterin in einer Werbeagentur. Sie veröffentlichte Radiofeatures, Hörspiele und Essays. Für Pong erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es folgten die Romane Der Höfliche Harald (1999), Montgomery (2003) und Consummatus (2006). Der Roman Apostoloff wurde 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. 2013 wurde sie mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Sibylle Lewitscharoff ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Berliner Akademie der Künste. 2013/14 verbrachte sie ein Jahr als Stipendiatin in der Villa Massimo in Rom, danach war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Wali, Najem
Najem Wali, geboren 1956 im irakischen B
asra, flüchtete 1980, nach dem Ausbruch des Iran-Irak-Krieges, nach Deutschland. An der Universität Hamburg studierte er Germanistik, in Madrid spanische Literatur. Heute lebt er als Autor und Journalist in Berlin. Er war lange Zeit Korrespondent der arabischen Tageszeitung Al Hayat und schreibt u. a. für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel und Die Zeit.

Battermann, Christine
Christine Battermann studierte Arabisch und Türkisch in Bonn. Seit 1999 arbeitet sie als freie Literaturübersetzerin für arabische Prosa und Lyrik.