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Stand: 2020-02-01
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Dzevad Karahasan, Andrej Platonov, Andrej Platonow, Renate Reschke, Ingo Schulze (Beteiligte)

Tschewengur


Die Wanderung mit offenem Herzen. Roman
Mitarbeit: Schulze, Ingo; Karahasan, Dzevad; Übersetzung: Reschke, Renate
2018. 581 S. 214 mm
Verlag/Jahr: SUHRKAMP 2018
ISBN: 3-518-42803-9 (3518428039)
Neue ISBN: 978-3-518-42803-0 (9783518428030)

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Nicht nur Die Baugrube , auch das zweite Hauptwerk Andrej Platonows, der Roman Tschewengur , durfte in der Sowjetunion nicht erscheinen. Er habe nichts anderes versucht, als den Anfang der kommunistischen Gesellschaft darzustellen, schreibt der Autor an den mächtigen Maxim Gorki. Das Buch, so die Antwort, sei inakzeptabel, denn die Helden würden nicht als Revolutionäre, sondern als komische Käuze und Halbverrückte wahrgenommen.

Don Quijote und Sancho Pansa durchstreifen die Steppe Südrusslands: Sascha Dwanow hat als Heizer an den Kämpfen der Roten Armee gegen die Weißen teilgenommen. Kopjonkin ist auf dem Ross "Proletarische Kraft" unterwegs, auf der Suche nach dem Grab Rosa Luxemburgs, in deren Namen er Heldentaten begehen will. Soll das, was ihnen unterwegs begegnet, die Verwirklichung der sozialistischen Idee sein? Erst nach der Trennung von Kopjonkin kommt Sascha auf die richtige Spur. In der Steppenstadt Tschewengur soll der Kommunismus bereits angebrochen sein.

Wie elf Bolschewiki und ihr Führer dort die Bourgeoisie vernichten und mit der bettelarmen Bevölkerung das Paradies aufbauen, wird als Geschichte eines gigantischen Scheiterns erzählt. Melancholie und Dunkelheit liegen über der Natur und der Stadt: "In die Tiefe der angebrochenen Nacht gingen ein paar Menschen aus dem Kommunismus ins Ungewisse."
"In der glänzenden Übersetzung von Renate Reschke (nach der Erstveröffentlichung 1990 neu überarbeitet) gibt es kaum eine Seite ohne sprachlich überraschende, oft rätselhafte, auch bei fürchterlichem Inhalt lyrisch schöne Sätze, die man nicht nur einmal lesen möchte."
Hamburger Abendblatt 08.05.2018
Platonow, Andrej
Andrej Platonow, 1899 in Woronesch geboren, begann mit 14 Jahren zu arbeiten, absolvierte später das Eisenbahnertechnikum und war in den 20er Jahren als Ingenieur für Bewässerungstechnik und Elektrifizierung tätig. Seit 1918 publizierte er Lyrik, Erzählungen und journalistische Arbeiten. Seine Hauptwerke, Tschewengur (1926) und Die Baugrube (1930), konnten nicht erscheinen. Platonow starb 1951. Erst in den 80er Jahren setzte seine Wiederentdeckung ein.

Schulze, Ingo
Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, lebt in Berlin. Zuletzt erhielt er für Handy - Dreizehn Geschichten in alter Manier den ¯Preis der Leipziger Buchmesse® 2007.

Karahasan, Dzevad
Dzevad Karahasan, 1953 in Duvno/Jugoslawien geboren, Erzähler, Dramatiker und Essayist. Die Belagerung Sarajevos war Thema seines in zehn Sprachen übersetzten Tagebuchs der Aussiedlung (1993) und seiner beiden Romane Schahrijârs Ring (1997) und Sara und Serafina (2000). Für den Essayband Das Buch der Gärten wurde er 2004
mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Karahasan lebt in Graz und Sarajevo.