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Christoph Kamissek
Kriegslust und Fernweh
Deutsche Soldaten zwischen militärischem Internationalismus und imperialer Nation (1770-1870). Dissertationsschrift
2018. 414 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2018
ISBN: 3-593-50812-5 (3593508125)
Neue ISBN: 978-3-593-50812-2 (9783593508122)
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Auslandseinsätze deutscher Soldaten sind kein neues Phänomen. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren Offiziere auf den Schlachtfeldern des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, im Osmanischen Reich, in Afrika oder im Kaukasus im Einsatz - als Söldner in Diensten fremder Staaten, als militärische Beobachter oder unter dem Deckmantel von Forschung und Entdeckung. Das Buch beleuchtet diese weitgehend vergessene Vorgeschichte des deutschen Kolonialismus. Es folgt den oftmals abenteuerlichen Reisen und utopischen Planspielen deutscher Offiziere und fragt nach den langen historischen Linien des Zusammenhangs von Gewalt und Globalisierung.Krieg und Konflikt: Herausgegeben von Martin Clauss, Marian Füssel, Oliver Janz, Sönke Neitzel und Oliver Stoll
Inhalt
1. Einleitung 9
1.1. Militär und Kolonialismus vom Deutschen Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus: Konturen und Engführungen der Kontinuitätsdiskussion 9
1.2. Ausgangspunkte einer "Archäologie" des deutschen militärischen Imperialismus im "langen 19. Jahrhundert" 15
1.3. Theorien und Begriffsangebote: Die Verbindung von "Kriegslust" und "Fernweh" 19
1.4. Aufbau des Buches 25
2. Militärischer Internationalismus im Weltkrieg der Revolutionsepoche (1776-1815) 29
2.1. "Unter fremden Fahnen": Militärische Auslandspraxis deutscher Truppen in der imperialen Sattelzeit 29
2.2. Antikolonialer Militarismus: Die militärische Wahrnehmung der ersten Globalisierung vor den Napoleonischen Kriegen 38
2.3. Von freien Kriegern zu gedungenen Sklaven: Subsidienverträge und Freiheitsdiskurs zwischen amerikanischer und französischer Revolution 49
2.4. Formenwandel des militärischen Internationalismus während der Napoleonischen Kriege 55
2.5. Zwischen imperialer Teilhabe und nationalem Befreiungskampf 63
3. Die preußische "Waterloo-Generation" zwischen geopolitischer Restauration und militärischem Imperialismus (1815-1835) 84
3.1. Demobilisierung und Kolonialpläne nach 1815 84
3.2. Militärischer Bellizismus und internationales Gleichgewicht 97
3.3. Doppelter Militarismus:
Richtungskämpfe um Kriegsbild und institutionelle Verfassung des preußischen Militärs nach 1815 107
3.4. Weltwissen und militante Geographie: Die Erhaltung globaler Kriegsbereitschaft im militärischen Ausbildungsideal 118
3.5. Das preußische Militär und die Schauplätze der internationalen Mächtekonkurrenz (1820-1835) 131
3.5.1. Ein General im Orient: Die erste preußische Ägypten-Expedition (1820/21) 131
3.5.2. Imperialer Philhellenismus: Nationaler Unabhängigkeitskampf und militärische Kolonisationsprojekte im Osmanischen Reich 145
4. Informeller Imperialismus: Die Kriegsjugendgeneration der Napoleonischen Kriege 176
4.1. Kampferfahrung als soziales Kapital: Generationelle Schichtung, Bewährungssehnsucht und imperiale Kultur 176
4.2. Vermessung globaler Kriegstheater: military intelligence und außereuropäische Militärmissionen (1820-1843) 183
4.2.1. Konfliktbeobachtung, Militärdiplomatie und Informationssammlung im preußischen Generalstab 183
4.2.2. Die "Moltke-Mission" im Osmanischen Reich (1835-1839) 191
4.2.3. Von militärischer Beobachtung zu kolonialer Landnahme: Moltkes Siedlungsprogramm für Palästina (1841) 204
4.2.4. Die erste preußische Militärmission im Kaukasus (1842-1844) 214
4.2.5. Ansätze zu einer Theorie des Kolonialkrieges: General Carl Decker in Algerien (1842/43) 225
5. Militärischer Imperialismus zwischen Vormärz und Reichsgründung 233
5.1. Militär, Imperialismus und Nation in Vormärz und Revolution 233
5.1.1. Militärische Kolonialvisionen im Vormärz 233
5.1.2. Militär und Flottendebatte in der Revolution von 1848 246
5.1.3. Marginalisierung und Fortwirken des militärischen Imperialismus in der Reaktionsperiode (1848-1858) 267
5.2. Militärische Auslandsmissionen vor den Reichsgründungskriegen (1860-1864) 276
5.2.1. Von der Handelsmission zum Kolonialkrieg: Wilhelm von Grolman in Persien und im Kaukasus (1860/61) 276
5.2.2. Zwischen "kleinem" und "großem Krieg": Walther von Lo‰ im Kaukasus und in Algerien (1862/64) 287
6. Epilog: Imperiale Netzwerke und selektive Traditionsbildung im Deutschen Kaiserreich 301
6.1. Moltke-Schule und die Kontinuität imperialer Phantasien gegenüber dem Osmanischen Reich 301
6.2. Doppelter Imperialismus: Die militärische Reichsgründungsgeneration zwischen Osteuropa und Afrika 312
7. Schichten, Brüche, Konjunkturen: Überlegungen zur "Archäologie des kolonialen Gedankens" im deutschen Militär des 19. und frühen 20. Jahrhunderts 346
Quellen und Literatur 357
Register 407
Danksagung 413