Neuerscheinungen 2018Stand: 2020-02-01 |
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Fritz Bauer, Lena Foljanty, Raphael Gross, David Johst, Sybille Steinbacher
(Beteiligte)
Fritz Bauer, in 2 Teilbänden
Kleine Schriften (1921-1961 Band 1, 1962-1969 Band 2)
Herausgegeben von Foljanty, Lena; Johst, David; Mitarbeit: Foljanty, Lena; Gross, Raphael; Johst, David; Steinbacher, Sybille
2018. 1853 S. 240 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2018
ISBN: 3-593-50859-1 (3593508591)
Neue ISBN: 978-3-593-50859-7 (9783593508597)
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Jurist, Remigrant, jüdischer Intellektueller, Sozialdemokrat
Fritz Bauer ist als der Staatsanwalt in die Geschichte der Bundesrepublik eingegangen, der den Auschwitz- Prozess initiiert und in einer Vielzahl weiterer Fälle die Verfolgung von NS-Verbrechen in die Wege geleitet hat. In Büchern, Aufsätzen, Zeitungsartikeln, Interviews und Reden in Hörfunk und Fernsehen reflektierte er die gesellschaftliche und politische Lage der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit. Daneben formulierte er ein kriminalpolitisches Programm, in dem er Ziel und Zweck des Strafrechts grundlegend infrage stellte. Bauer hat in diesen Schriften oft Positionen bezogen, die für seine Zeit ungewöhnlich waren; zugleich zeigen sie, wie eng er dem Denken seiner Zeit verbunden war. Sie gewähren Einsicht in Diskussionen der frühen Bundesrepublik und führen eindrucksvoll vor Augen, wie sich Bauer als Jurist, Remigrant, jüdischer Intellektueller und Sozialdemokrat einmischte und Gehör verschaffte. So eröffnen seine "Kleinen Schriften" aus heute meist unzugänglichen Zeitungen und Zeitschriften, den Blick auf die Brüche in Bauers Biografie, auf Exil und Remigration als Schlüsselerfahrungen.
"Ein Humanist und Demokrat ... ein Visionär des Rechtsstaats" Heribert Prantl, SZ
"Die vorgelegte Edition von Fritz Bauers ´Kleinen Schriften´ durch Lena Foljanty und David Johst lohnt sich für alle Bibliotheken, Universitäten und Fakultäten. Für Studierende der Politik- und Rechtswissenschaften sollte sie zur Pflichtlektüre gehören." Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Fachbuchjournal, 13.02.2019
Fritz Bauer (1903 - 1968) war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Kampf für die juristische Ahndung der NS-Verbrechen in den 1950er- und 1960er-Jahren in Deutschland. Von den Nationalsozialisten ins Exil getrieben, kehrte Bauer 1949 nach Deutschland zurück und setzte sich als hessischer Generalstaatsanwalt für die Demokratisierung des Landes ein. Er hatte wesentlichen Anteil am Zustandekommen des Eichmann-Prozesses, war maßgeblicher Initiator des Auschwitz-Prozesses in Frankfurt am Main (1963 - 1965) und strengte ein Verfahren gegen Beteiligte am "Euthanasie"-Programm an.