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Carina Altreiter

Woher man kommt, wohin man geht


Über die Zugkraft der Klassenherkunft am Beispiel junger IndustriearbeiterInnen. Dissertationsschrift
2018. 308 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2018
ISBN: 3-593-50964-4 (3593509644)
Neue ISBN: 978-3-593-50964-8 (9783593509648)

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Soziale Klasse, einst zentraler Kampfbegriff der Arbeiterbewegung und bedeutende analytische Kategorie in der Soziologie, fristet im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahrzehnten ein eher kümmerliches Dasein. Carina Altreiter zeigt in ihrer Studie, was analytisch zu gewinnen ist, wenn man sich mit einer Klassenbrille sozialen Phänomenen nähert: Angelehnt an Bourdieu untersucht sie, wie die Klassenherkunft junger Industriearbeiterinnen und -arbeiter deren Übergang von der Schule in die Arbeitswelt prägt, wie sie Auseinandersetzungen mit konkreten Arbeitsbedingungen formt und im Lebensverlauf berufliche Positionen verfestigt. Die Fallgeschichten zeigen deutlich, wie sich die Aufrechterhaltung sozialer Ordnung auf individueller Ebene vollzieht.
Inhalt
Vorbemerkungen 9
1 Einleitung 11
2 Vom Verschwinden sozialer Klasse 21
2.1 Sozialer Wandel und Klassenbewusstsein 24
2.2 Von der Klasse zum Individuum 29
2.3 Subjektorientierter Wandel in der Arbeitssoziologie 34
2.4 Kontinuität und Wandel der Klassenanalyse 44
2.5 Bedeutungsverlust als Ausdruck symbolischer Kämpfe 48
3 Klassenanalyse mit Bourdieu 53
3.1 Position und Disposition als dialektisches Verhältnis 54
3.1.1 Bourdieus Konzeption sozialer Klassen 57
3.1.2 Der Habitus als Grenze des Möglichen 58
3.1.3 Der Klassenhabitus der ArbeiterInnenklasse 62
3.2 Möglichkeitsräume und die Reproduktion sozialer Ordnung 64
3.2.1 Objektiver und subjektiver Möglichkeitsraum 66
3.2.2 Berufungen 68
3.3 Passung zwischen Disposition und Position: Ein Trugbild? 70
3.4 Bourdieu: Ein vorläufiges Resümee 75
3.5 Soziale Klasse als Forschungsprogramm 76
4 Arbeiter und Arbeiterinnen 79
4.1 Durchsetzung des Kapitalismus und Entstehung des Proletariats 80
4.2 Vom Goldenen Zeitalter zur Rückkehr der Verwundbarkeit 85
4.3 Heterogene Arbeits- und Lebenswelten einer Klasse 91
4.4 Arbeitsrechtliche Verortung von ArbeiterInnen 98
4.5 Arbeiter und Arbeiterinnen: Eine statistisch relevante Größe 102
5 Methodische Grundlagen 111
5.1 Fallauswahl und Zugang zum Feld 112
5.1.1 Türen öffnen 113
5.1.2 Industriebetriebe als Forschungsfeld 115
5.1.3 Kritische Anmerkungen zum Feldzugang 117
5.2 Datenerhebung 118
5.2.1 Beschreibung der Fälle 119
5.2.2 Soziale Nähe und Distanz im Interview 123
5.2.3 Ethnographische Einblicke in das Feld 125
5.3 Datenauswertung 126
5.3.1 Auswertungsschritte 127
5.3.2 Validierung 129
6 Wege in die Arbeitswelt 133
6.1 Unterschiedliche Muster der Klassenreproduktion 135
6.2 Lehre: Was sonst? 139
6.2.1 Unhinterfragte Selbstverständlichkeiten 145
6.2.2 Konstitutionsbedingungen des Selbstverständlichen 147
6.3 Schule oder Arbeit: Was sonst noch möglich wäre 156
6.3.1 Erweiterung von Möglichkeitsräumen 162
6.3.2 Schließung von Möglichkeitsräumen 165
6.4 Andere Selbstverständlichkeiten 173
6.4.1 Widersprüchliches Erbe 173
6.4.2 Gegen Abstiege kämpfen 175
6.5 Die Zugkraft der Klassenherkunft am Übergang in die Arbeitswelt 177
7 Eine Arbeit, die passt? 181
7.1 Vorläufige Ankunftsorte: Von der Lehre in den Industriebetrieb 183
7.2 Passungskonstellationen und Arbeitstätigkeit 187
7.2.1 Drei Formen einer Disposition für körperliche Arbeit 188
7.2.2 Körperorientierte Arbeitsbezüge als Grundlage für Passungen 190
7.2.3 Dissonanz zwischen Ansprüchen und Tätigkeit 201
7.3 Passungskonstellationen und Arbeitsbeziehungen 214
7.3.1 Gruppenidentität und Gruppenzusammenhalt 216
7.3.2 Entfremdeter Habitus 219
7.3.3 Das andere Geschlecht 221
7.4 Klassenherkunft und Passungen am Arbeitsplatz 226
8 Gekommen, um zu bleiben? 229
8.1 Adaption 231
8.1.1 Aus der Not eine Tugend machen 231
8.1.2 Eine pragmatische Haltung 238
8.2 Kompensation 246
8.3 Transformation 252
8.3.1 Veränderung durch berufliches Vorwärtskommen 253
8.3.2 Veränderung durch berufliche Neuausrichtung 259
8.4 Dissonanz und Verfestigung von Klassenpositionen 262
9 Soziale Klasse als strukturierender Mechanismus im Leben junger ArbeiterInnen 265
9.1 Woher man kommt, wohin man geht 266
9.1.1 Zugkraft der Klassenherkunft 266
9.1.2 Körperlicher Arbeitshabitus als Grundlage für Passungen am Arbeitsplatz 268
9.1.3 Verfestigung von Klassenpositionen 272
9.1.4 Zwischen Beheimatung und Beharrung 275
9.2 Über Bourdieu hinausgedacht 276
9.2.1 Passung als Herstellungsleistung 276
9.2.2 Pluralität der Kontexte und Inner-Klassenvariationen 279
9.3 Anregungen für die Arbeitssoziologie 281
9.4 Ausblicke aus einer Praxisperspektive 285
Abbildungen und Tabellen 289
Literatur 290