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Helmut Klages
Absturz der Parteiendemokratie?
Die politische Lage in Deutschland
2018. 139 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2018
ISBN: 3-593-50988-1 (3593509881)
Neue ISBN: 978-3-593-50988-4 (9783593509884)
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Neigen aktuelle Demokratieanalysen überwiegend zu alarmistischen Krisendiagnosen, erlaubt dieses Buch einen nüchternen Blick auf die politische Lage. Trotz einer ausgeprägten Parteien- und Politikerverdrossenheit haben große Teile der Bevölkerung in den letzten Jahren eine relativ hohe Demokratiezufriedenheit entwickelt. Die inzwischen weitgehend weggebrochene Identifikation mit Parteien machte einem Glauben an die Unerschütterlicheit der ökonomischen Prosperität und einem Vertrauen in das politische Spitzenpersonal Platz, das allerdings einem ständigen Enttäuschungsrisiko ausgeliefert ist.
Inhalt
Einleitung 9
1. Die Entwicklung der repräsentativen Demokratie 11
Repräsentative Demokratie als Parteiendemokratie 11Gesellschaftliche Trenn- und Spannungslinien 12
Probleme der Parteien im Modernisierungsprozess 13
Merkmale der Parteien- und Politikerverdrossenheit 15
Systemtheoretische Perspektive 18
Kulturpsychologische Perspektive 19
Entfremdung zwischen Parteien und Wählern 21
Gespaltene Reaktionen der politischen Wissenschaft 23
2. Das Zufriedenheitsparadox 25
Inkonsistenzen in den "Verdrossenheits"-Daten 25
"Demokratiezufriedenheit" im Fokus 27
Die Entwicklung der Demokratiezufriedenheit 28
Soziodemografie der Demokratiezufriedenheit 30
3. Die entscheidenden Einflüsse auf die Demokratiezufriedenheit 33
Die Zufriedenheit mit der Marktwirtschaft 33
Die Exekutive als Zufriedenheitsgarant 35
4. Wählerrepräsentation durch die Spitze der Exekutive 43
Die "eigenen Leute" in der Bundesregierung 43
Belege für eine Personalisierung der Politik 44
Notwendige Einsicht 46
Eine weitere notwendige Einsicht 47
5. Hilfestellungen 49
Die Massenmedien - unentbehrliche, aber problematische Helfer 49
Prosperität als Zufriedenheitsspender 52
Zurücknahme von Befriedigungserwartungen 53
Die Bedeutung des gesellschaftlichen Wertewandels 55
6. Die Wirkung von Angela Merkel als Zufriedenheitsgenerator 57
Die Variable "Arbeit von Merkel gut" als Indiz 57
Die Kanzlerin als Favoritin 58
Unterwanderung der Parteien? 59
Keine "Eiskönigin" 60
Persönliche Beziehungen mit der Spitze der Exekutive 61
Die frust- und angstabsorbierende Wirkung der Kanzlerin 63
7. Einflusswirkungen personaler Faktoren im politischen Spitzenbereich 67
Spekulationen über Personen-Magnetismus 67
Die Bedeutung persönlicher Merkmale 70
Überforderung und Rollen-Stress als Risiken 71
Das Risiko "einsamer Entscheidungen" 73
Die "Flüchtlingskrise" als Menetekel 74
Unmittelbare Folgen und Langzeitwirkungen der "Flüchtlingskrise" 76
8. Diagnose-Ergebnisse 79
Personalisierung der Repräsentationsaufgabe 79
Das Zusammenwirken verschiedener Risikofaktoren 80
9. Zur Verfassung der repräsentativen Demokratie in Deutschland 83
Die Gefahr von Fehlinterpretationen am Beispiel der Populismus-Diagnose 83
Realistische Ansatzpunkte für das Tätigwerden 85
10. Möglichkeiten zukünftiger Politikgestaltung 89
Erhöhung des Rationalitätsgrads von Entscheidungen im politischen Spitzenbereich? 89
Aufbruchstimmung in den 1960er und 1970er Jahren 90
Heroische Experimente 91
Re-Traditionalisierung des Regierungshandelns 93
Die Kanzlerin als Joker? 94
Erste Empfehlung 96
Zweite Empfehlung 97
Der Bürgerdialog "Gut leben in Deutschland" 98
Dritte Empfehlung 101
Vierte Empfehlung 103
11. Die Frage nach einer Krise der Demokratie 107
Ein nüchterner Rückblick 107
Eine Verteidigung der Bevölkerung 107
Eine notwendige Klarstellung 110
Wann herrscht eine akute Krise? 111
Ablehnung der Behauptung einer akuten Demokratiekrise 112
Die konkrete Möglichkeit von Demokratiekrisen 114
Das ökonomische Krisenpotenzial 115
Ein politisches Worst-case-Szenario 117
Die reale Perspektive 119
12. Die Bedeutung von Denkfiguren und Metaphern 123
Die Macht des Status quo 123
Die Kraft von Metaphern 124
13. Zur zukünftigen Gestaltung von Wahlen 127
Anhang 131
Literatur 137
Anmerkung 139
Im Text verwendete Datenquellen 139