Stephan Bloße untersucht, wie Implementationspfade bildungspolitischer Steuerungsinstrumente über mehrere Ebenen des Bildungssystems verlaufen und welche Resonanzen sie erzeugen. Die Umsetzung und Verankerung schulinterner Evaluationen rekurriert auf historisch gewachsene Schulentwicklungs- und Steuerungsdebatten. Auf Basis der wissenschaftlichen Begleitung des Ausbaus von Ganztagsangeboten in Sachsen entwirft der Autor eine hermeneutisch-rekonstruktive Mehrebenenanalyse und führt diese durch. Die gewonnenen Befunde rücken die Bedeutung ebenenspezifischer Rekontextualisierungsprozesse in den Mittelpunkt. Die nachgezeichneten Passungsverhältnisse und Mechanismen verweisen dabei auf Möglichkeiten und Grenzen bildungspolitischer Steuerung sowie die besondere Bedeutung des Schulaufsichtshandelns.Ganztagsschulausbau und Evaluation.- Schulentwicklung, Implementationsforschung und Educational Governance.- Dokumentenanalysen zur Bestimmung und Umsetzung des Implementationsgegenstandes.- Rekontextualisierung und Passungsverhältnisse involvierter Akteursebenen.- Hermeneutische Rekonstruktion der Implementationszusammenhänge.Dr. Stephan Bloße ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der Förderung der Ganztagsangebote im Freistaat Sachsen" (seit 2006) an der TU Dresden.