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Marie-Louise Häfner
Die Erforschung visueller Kulturen. Der Brian Walski Skandal vor dem Hintergrund des "pictorial turn"
2018. 28 S. 210 mm
Verlag/Jahr: GRIN VERLAG 2018
ISBN: 3-668-64566-3 (3668645663)
Neue ISBN: 978-3-668-64566-0 (9783668645660)
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie begegnen wir manipulierten Bildern? Diese Frage stellt sich nicht erst seit der 45. US-amerikanische Präsident Donald Trump anlässlich seiner Amtseinführung im Januar 2017 die vermeintliche Fälschung der Fotografien der ihm zujubelnden Menge zur Staatsangelegenheit machte. Nie zuvor wurden so viele Bilder so schnell verbreitet wie heute - von "Bilderfluten" ist die Rede. Es heißt, dies könne die Wahrnehmungskapazitäten einzelner Subjekte und deren Deutungskompetenzen überfordern.
Im akademischen wie im öffentlichen Diskurs herrscht zumindest Einigkeit über die allgemein zunehmende Bedeutung des Visuellen. Die westliche Kultur, fassen Lisa Cartwright und Marita Sturken die Debatte zusammen, werde mittlerweile von visuellen Medien dominiert, wodurch die Bedeutung von oralen bzw. textuellen Medien abgeschwächt werde. Dieser Umstand wurde in den neunziger Jahren auf verschiedene Art und Weise als Wende bezeichnet: als "iconic turn" nach Gottfried Boehm, "imagic turn" nach Ferdinand Fellmann bzw. "pictorial turn" nach William John Thomas Mitchell. Zwecks Klarheit der Analyse soll lediglich letzterer Begriff der vorliegenden Arbeit als Grundlage dienen. Auch die Darstellung von Kriegen gehört einer Bildöffentlichkeit an, an der sich die benannte Wende ablesen lässt.
Was bedeutet es visuelle Lesekompetenz zu besitzen? In dieser Arbeit sollen Mitchells Überlegungen über den "pictorial turn" auf ein konkretes Beispiel angewandt und weitergedacht werden. Woran erkennen wir in der Diskussion um die Manipulation der Fotografie von Brian Walski die Dominanz des Bildes und wie erleichtert eine ausgeprägte visuelle Lesekompetenz des Umgang mit "gefälschten" Bildern?
Zunächst soll Mitchells Theorie näher erläutert, in die Genealogie der "turns" des 20. Jahrhunderts eingeordnet und Schwachstellen aufgezeigt werden, um anschließend jene Punkte hervorzuheben, die für die Betrachtung des praktischen Beispiels fruchtbar gemacht werden können. Im darauf folgenden Kapitel wird auf die Umstände des Brian Walski Skandals eingegangen, um sodann zu argumentieren, dass sich an der Reaktion auf das Bekanntwerden der Manipulation Mitchells Thesen über den "pictorial turn" ablesen lassen. Im Zentrum des letzten Kapitels soll das Konzept der "visual literacy" stehen, welches zunächst vorgestellt und im Anschluss exemplarisch auf die Situation um die Manipulation durch Brian Walski angewandt wird.