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Rainer Schoeffl
Drei spätmittelalterliche Fassungen des Nibelungenliedes
Die Handschriften b, k und n im Überblick und Vergleich
2018. 48 S. 210 mm
Verlag/Jahr: GRIN VERLAG 2018
ISBN: 3-668-76489-1 (3668764891)
Neue ISBN: 978-3-668-76489-7 (9783668764897)
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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Von den derzeit bekannten 36 (37) Handschriften des Nibelungenlieds entfallen neun Handschriften auf das 15. und 16. Jahrhundert, also auf das Spätmittelalter. Drei dieser Handschriften können als spezielle, zeitbezogene Bearbeitungen oder Fassungen (es bleibt strittig, welcher Terminus zutreffend ist) des Nibelungenlieds angesehen werden, nämlich die Handschriften b, k und n. Jede dieser drei Handschriften passt sich dem Zeitgeschmack des Spätmittelalters auf eine andere Weise an: Die Handschrift b ist als einzige Nibelungenlied-Handschrift durchgehend bebildert, während die Handschrift k das staufische Mittelhochdeutsch durch eine spätmittelalterliche Volkssprache ersetzt und mit textlichen Bearbeitungen ergänzt.
Die Handschrift n stellt dagegen eine weitgehend freie stoffliche Umarbeitung des Nibelungenlieds dar. Das 15. Jahrhundert, in welches das Spätmittelalter fällt, wird nicht zu Unrecht als "das Zeitalter der Übersetzungen, Bearbeitungen, Adaptionen" bezeichnet, denn es handelt sich ja um den Zeitraum, in dem die Volksprachen neben dem Lateinischen die Schriftkultur mitbestimmen. Nach einer Übersicht über die drei spätmittelalterlichen Handschriften wird auf deren besondere Abweichungen vom Inhalt der Haupthandschriften A, B und C eingegangen. Das Nibelungenlied besteht in der Regel aus 39 Kapiteln, den "Aventiuren", was sich mit "Abenteuer" übersetzen ließe. Da "Abenteuer" aber für den Inhalt meist nicht zutreffen ist, wird hier weiterhin der Ausdruck "Aventiure" in seiner originalen Schreibweise verwendet.
Schoeffl, Rainer
Rainer Schöffl, geboren in der heutigen Tschechischen Republik, lebt seit 1946 in Deutschland und studierte Allgemeinen Maschinenbau an der FH Nürnberg. Nach 45 Jahren Berufstätigkeit wandte er sich neuen Interessengebieten zu. So ist er wahrscheinlich der Erste, der den langen Weg der Nibelungen von Xanten bis Ungarn nachwanderte. Aus dieser Wanderung, die in dem Buch "Nibelungenweg" geschildert ist, entwickelte sich eine innige Beziehung zum Nibelungenlied, von der mehrere Veröffentlichungen zeugen. Bei seiner ausgedehnten Reisetätigkeit lernte er die Kultur Georgiens kennen und dabei auch das georgische Nationalepos vom "Recken im Tigerfell". So blieb es nicht aus, dass er sich mit diesem Epos näher befasste und die Ähnlichkeit mit der westeuropäischen mittelalterlichen Heldenepik erkannte.