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Stand: 2020-02-01
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Christina Isabel Brüning

Holocaust Education in der heterogenen Gesellschaft


Eine Studie zum Einsatz videographierter Zeugnisse von Überlebenden der nationalsozialistischen Genozide im Unterricht
2018. 448 S. 21 cm
Verlag/Jahr: WOCHENSCHAU-VERLAG 2018
ISBN: 3-7344-0666-8 (3734406668)
Neue ISBN: 978-3-7344-0666-9 (9783734406669)

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Dem erinnerungskulturellen Umgang mit dem Holocaust steht ein tiefgehender Wandel bevor: Wenn die letzten Überlebenden in den nächsten Jahren sterben, geht die
Erinnerung vom kommunikativen in das kulturelle Gedächtnis über. Zugleich wird die sich erinnernde Gesellschaft immer heterogener und die Schüler_innen gehören
inzwischen vollständig zur Generation der digital natives. Online-Archive mit videografierten Interviews bieten angesichts dieser Entwicklungen scheinbar eine
Zukunftsperspektive für den Unterricht.
Die didaktischen Herausforderungen, die der Einsatz von videografierten Zeitzeug_inneninterviews aufwirft, sind dabei vielfältig. Die vorliegende Studie ist die erste im
Bereich der historisch-politischen Bildung, die empirisch abgesicherte Befunde zu den relevanten Fragen liefert: Kann die in der Theoriebildung zu digitalisierten Zeugnissen
behauptete ´Begegnung´ mit den Überlebenden auf dem Bildschirm tatsächlich festgestellt werden? Sind die in der Theorie benannten ´Immersionseffekte´ der Interviews für
die unterrichtliche Praxis nutzbar zu machen? Welche ´eigen-sinnigen Sinnbildungen´ nehmen Lernende in der Arbeit mit den lebensgeschichtlichen Narrativen vor? Wo
verlaufen die Grenzen des Mediums gerade auch im Blick auf leistungsschwächere Schüler_innen an Sekundarschulen? Wie müsste Unterricht in der Zukunft anders gedacht
und gestaltet werden, um eine inklusivere Holocaust Education ohne (rassistische) Ausgrenzungen zu ermöglichen?
Dr. Christina Isabel Brüning arbeitete u.a. als Studienrätin für Geschichte, Politik und Englisch in Berlin, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin, als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg sowie als Mitarbeiterin am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Sie war darüber hinaus als didaktische Beraterin der CeDiS Projekte mit digitalen Zeitzeug_inneninterviews und als Lehrer_innenfortbildnerin sowie Beraterin der Goethe-Institute in verschiedenen Ländern bei der Umsetzung bilingualen Unterrichts tätig. Aktuell lehrt sie als akademische Mitarbeiterin an der Universität Tübingen am Institut für Geschichtsdidaktik und Public History.