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Jens Kirsten, Christoph Schmitz-Scholemann
(Beteiligte)
Thüringer Anthologie
Eine poetische Reise
Herausgegeben von Kirsten, Jens; Schmitz-Scholemann, Christoph
1. Auflage. 2018. 392 S. 210 mm
Verlag/Jahr: WEIMARER VERLAGSGESELLSCHAFT 2018
ISBN: 3-7374-0271-X (373740271X)
Neue ISBN: 978-3-7374-0271-2 (9783737402712)
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Die Thüringer Anthologie erschien über drei Jahre als wöchentliche Kolumne in der Tageszeitung Thüringer Allgemeine. Einzigartige Gedichte und erhellende Kommentare entwerfen eine literarische Topographie die zur frei schweifenden Erkundung einlädt.
Das Besondere an der Thüringer Anthologie ist ihr regionaler Bezug; In vielen Gedichten scheinen Landschaften und Städte Thüringens auf. Von den Minnesängern bis zur Lyrik der Gegenwart ist so eine poetische Landeskunde sui generis entstanden.
Jedem Gedicht ist ein anspruchsvoller kurzer Kommentar beigefügt ist, der Gehalt und Bedeutung des poetischen Textes erschließt und beleuchtet. Die Kommentare stammen aus der Hand von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie alle eint, dass sie Kenner und Liebhaber der Dichtkunst und davon überzeugt sind, dass Gedichte unser Leben besser machen.
Dieses Buch ist das Dokument eines Glücksfalls. Vom 22. März 2014 bis zum März 2017 erschien in jeder Wochenendausgabe der Thüringer Allgemeinen, der größten Zeitung Thüringens, auf der Kulturseite ein Gedicht mit einem kurzen Kommentar. Allein das dürfte in der Landschaft der deutschen Regionalzeitungen einzigartig sein. Hinzu kommt, dass alle Gedichte, sei es durch die Autoren, sei es durch das Thema, eine Verbindung zu Thüringen haben. Wer weiß, dass Thüringen von Walther von der Vogelweide über die Weimarer Klassiker bis zu zeitgenössischen Lyrikern wie Wulf Kirsten ein poesiegesättigtes und weltoffenes Kulturland ist, der ahnt auch, dass die regionale Verbindung nichts mit Engstirnigkeit zu tun hat, sondern im Gegenteil Welt-Literatur im Goethe´schen Sinne einbegreift. Entstanden ist auf diese Weise eine literarische Topographie, wie es sie in Deutschland kein zweites Mal gibt: Denn, und das ist dem Format der auf breites Publikum zielenden Zeitungsserie zu danken, sowohl die Gedichtauswahl als auch ganz besonders die Kommentare tragen deutlich nicht nur die Spuren der Orte, die als poetische Bilder erscheinen, sondern auch die Spuren der Jahre, in denen sie entstanden. Das war auch ausdrücklich beabsichtigt: Wir wollten, dass die Sprache der Poesie mit der Welt, in die hinein sie gesprochen wird, in einen Austausch tritt.
Die Anthologie war ein Wagnis. Für die Herausgeber, die bis dahin noch nie unter der mit der für Tageszeitungen kennzeichnenden Knappheit an Zeit und Raum für Texte arbeiten mussten. Für die Thüringer Allgemeine war es ein Wagnis, weil sich noch nie vorher eine Regionalzeitung auf ein solches Unternehmen eingelassen hatte. Niemand konnte ahnen, dass es - anfangs auf ein Jahr angelegt - ganze drei Jahre gut gehen würde. Wir haben sehr zu danken: Den Chefredakteuren Paul Josef Raue und Johannes Maria Fischer sowie den Redakteuren Lavinia Meyer-Ewert, Michael Helbing und Frank Quilitzsch. Ihr Wagemut hat sich gelohnt!
Geboren wurde die Idee in einem Gespräch zwischen dem damaligen Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Paul-Josef Raue, und dem Thüringer Literaturrat im Jahre 2012. Im Januar 2014 waren dann die Details ausverhandelt: Jeden Samstag ein Gedicht mit nicht mehr als 2000 Zeichen, einem Kommentar von derselben Länge. Beides zusammen nebst kurzen bio-bibliographischen Angaben und einem Bild der Dichterin bzw. des Dichters. Alles zusammen musste in den "Keller" der Kulturseite passen. Gedichtauswahl und Auswahl der Kommentatoren oblag dem Thüringer Literaturrat.
Die Gedichte auszuwählen, blieb über drei Jahre die Aufgabe, die uns die meiste Freude bereitete. Das Sichten des überaus reichen Schatzes an Gedichten mit Thüringer Verbindungen erleichterten die beiden von Wulf Kirsten herausgegebenen Anthologien Eintragung ins Grundbuch. Thüringen im Gedicht (1996) und Umkränzt von grünen Hügeln - Thüringen im Gedicht (2004). Sie bildeten den Grundstock. Wulf Kirsten selbst war uns über die Jahre ein kundiger Ratgeber, der nicht nur eine Reihe von Besprechungen chrieb - auch und gerade, wenn Not am Mann war und ein Text schnell benötigt wurde - sondern auch eine Reihe von Neuentdeckungen beisteuerte. Etwa das Gedicht Die armen Oebster von August Thieme, das Christoph von Wolzogen aus dem andschriftlichen Nachlass Thiemes für unsere Anthologie transkribierte, Walter Bährs Nachtgang in Weimar oder Georg Philipp Schmidt von Lübecks Abschied von Jena.
Ebenfalls überaus reizvoll gestaltete es sich, Woche für Woche einen Kommentar zum jeweiligen Gedicht zu erhalten und ihn, was mitunter schmerzhafte Kompromisse erforderte, auf den knapp bemessenen Umfang von 2000 Zeichen zu begrenzen. Unter den Autoren der Kommentare befinden sich nicht nur Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, sondern auch zahlreiche andere Personen des öffentlichen Lebens: